Ein avisiertes NRW-weites Forschungsvorhaben der BTU Cottbus-Senftenberg, der Freien Universität Berlin und dem Universitätsklinikum Ulm, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Unfallkasse NRW befasst sich mit dem Problem „Mobbing an Schulen“.
In redaktioneller Mitverantwortung für die fachliche Weiterentwicklung des Notfallordners für die Schulen in Nordrhein-Westfalen – Hinsehen und Handeln – (NFO) und des Handbuches Krisenprävention (HKP) begleitet das Landesteam Schulpsychologisches Krisenmanagement NRW im Auftrag des MSB und auf fachlichen Wunsch der Unfallkasse NRW das Forschungsprojekt, damit die dort gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um den Themenkomplex „Gewaltprävention“ evidenzbasiert in die Weiterentwicklung der o. g. MSB-Produkte (NFO / HKP) mit einfließen können.
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Fairplayer+Kooperativ“ wird ein neues Präventions- und Interventionskonzept zum Umgang mit und zur Prävention von Mobbing unter Schülerinnen und Schülern implementiert und evaluiert. Es beinhaltet u.a. die Umsetzung des evidenzbasierten Präventionsprogramms Fairplayer.Manual – Klasse 7-9 sowie die Umsetzung eines eigens entwickelten, neuen Interventionsansatzes bei Mobbing (Kooperativ gegen Mobbing).
Die weiteren Ziele und Vorteile des gemeinsamen Forschungsprojektes für die teilnehmenden Schulen (Sek. I und Sek. II) und für die Schulpsychologischen Beratungseinrichtungen auf Ebene des zuständigen Kreises bzw. der zuständigen kreisfreien Stadt lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Die Schulteams für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention erhalten umfängliche fachliche Fortbildungen im Bereich Mobbingintervention und –prävention, die speziell auf die Bedürfnisse von Schulteams in NRW zugeschnitten sind. Die Expertinnen und Experten der beteiligten Universitäten begleiten mit ihrem Fachwissen die Umsetzung der in den Fortbildungen gelernten Programme in den Schulen. Die Programme Fairplayer.Manual – Klasse 7-9 und Kooperativ gegen Mobbing sind darauf ausgerichtet, nachhaltig und langfristig als Maßnahmen gegen Mobbing in Schulen umgesetzt zu werden.
- Interessierten kommunalen und landesbediensteten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, aus deren Kreis bzw. deren kreisfreier Stadt sich Schulen (Sek. I und Sek. II) an dem Projekt beteiligen, bietet sich die Möglichkeit der kostenfreien Fortbildung. Diese Fachexpertise der beteiligten Universitäten würde in der Folge unmittelbar den beteiligten Gebietskörperschaften inhaltlich zugutekommen.
- Direkte Vernetzung und nachhaltige Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung in eurer bzw. Ihrer Region.
Aktuelle Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Mobbing häufig sexualisierter Gewalt vorausgeht. Es wird im Rahmen des Projekts die Möglichkeit geben, sich in einem optionalen Zusatzmodul zu sexualisierter Peer-Gewalt fortbilden zu lassen. Daher könnte das Forschungsprojekt auch im Zuge der Schutzkonzeptarbeit für die Schulen interessant und langfristig eine Arbeitserleichterung sein.
Falls dieses Projekt für Ihre Schulen (Sek. I und Sek. II) von Interesse sein könnte, können sich diese Schulen gerne bei Prof. Dr. Herbert Scheithauer und seinem Team melden (per E-Mail anfairplayer-kooperativ@b-tu.de). Somit könnten dann sowohl die teilnehmenden Schulen als auch interessierte Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auf Ebene des gemeinsamen Kreises bzw. der gemeinsamen kreisfreien Stadt kostenfrei in diesem Bereich weitergebildet werden.
Rückfragen sind ausdrücklich unter der o. g. Mailadresse erwünscht! Es besteht zudem die Möglichkeit für Schulen bzw. alle o. g. fachlich interessierten Kolleginnen und Kollegen, sich in einem Webinar direkt mit den Forscherinnen und Forschern auszutauschen und hinsichtlich der weiteren Modalität vertiefend zu informieren.
Az.: 42.21.3-004/002