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Aktuell Platz 2 bundesweit: Online-Verfügbarkeit aller Verwaltungsleistungen in NRW gestiegen

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In Nordrhein-Westfalen können Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen immer mehr Anliegen online erledigen. Mit letztem Stand vom 23. September 2025 weist das Dashboard Digitale Verwaltung landesweit 1484 Verwaltungsleistungen als online flächendeckend verfügbar aus. Damit liegt NRW jetzt bundesweit auf Platz 2 hinter Hamburg (1598) und vor dem vorherigen Spitzenreiter der Flächenstaaten, Bayern (1279). In Teilen von NRW ist die Zahl sogar noch höher als in Hamburg, zum Beispiel im Kreis Gütersloh (1906) oder im Kreis Borken (1855).

Datengrundlage für die monatlich erfolgende Aktualisierung des Dashboards ist das Portalverbund Online-Gateway (PVOG). Die im PVOG verfügbaren Daten werden vom Bund und den Ländern gepflegt. Darüber hinaus verknüpft jedes Land sein Verwaltungsportal mit den Portalen seiner Kommunen und sonstigen Fachportalen seines Landes. Gezählt werden Verwaltungsleistungen ab Reifegrad 2. Diese sind teilweise oder vollständig umgesetzt.

Der real empfundene Reifegrad der Digitalisierung seitens der Bürgerinnen und Bürger sieht allerdings anders aus. Die Initiative D21 hat gemeinsam mit der Technischen Universität München den aktuellen eGovernment Monitor 2025 veröffentlicht. Demnach finden nur 12 Prozent der Befragten, dass der Staat ihr Leben einfacher macht. Lediglich 15 Prozent sehen ihre Erwartungen an eine moderne digitale Verwaltung erfüllt. Allein die Verfügbarkeit reicht offensichtlich nicht aus, um die Wirkung digitaler Verwaltungsangebote zu entfalten.

Die Studie identifiziert drei zentrale Anforderungen im Hinblick auf die Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger:

  • Leistungen müssen leicht auffindbar sein
  • Anträge sollen schneller bearbeitet werden
  • Daten sollen nicht mehrfach eingegeben werden müssen

Behördenkontakt wird überwiegend als „sehr anstrengend“ wahrgenommen (59 Prozent); nur 16 Prozent halten die Verwaltung für effizient. Die Initiative D21 fordert daher eine ganzheitliche Modernisierung: weg von der digitalen Fassade, hin zu automatisierten Prozessen, reibungslosem Datenaustausch und einem Kulturwandel in der Verwaltung.

Anmerkung des Städte- und Gemeindebundes NRW

Der zweite Platz im Dashboard Digitale Verwaltung ist nur eine Momentaufnahme, unterstreicht allerdings, dass die kommunale Ebene in NRW in Sachen Digitalisierung vorankommt. Wichtig ist, dass der hierdurch geschaffene Mehrwert auch als solcher von den Menschen vor Ort empfunden wird. Dies auch, weil die Initiative D21 und der Technischen Universität München deutlich zeigt, welch hohe Bedeutung einer leistungsfähigen digitalen Verwaltung zugeschrieben wird, um verloren gegangenes Vertrauen in den Staat und die Demokratie zurückzugewinnen.

Vertrauen entsteht durch flächendeckend wirksame digitale Lösungen. Allein Insellösungen oder Pilotprojekte werden nicht zu einer höheren Nutzung digitaler Dienste und auch nicht zu einer Steigerung des Vertrauens in den Staat führen. Das hinterlegen die Ergebnisse des eGovernment Monitor deutlich. Im Fokus der digitalen Transformation muss die Nutzungsqualität stehen. Die digitale Verwaltung muss einfach, sicher und zuverlässig sein und die Menschen in ihrem Alltag spürbar entlasten. Perspektivisch muss es das Ziel sein, die reaktive Antragsverwaltung durch eine proaktive, aufsuchende Verwaltung zu ersetzen. Wenn Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen in vielen Fällen keine Anträge mehr stellen müssen, sondern Angebote unaufgefordert bekommen, wäre dies eine deutlich spürbare Entlastung, die in der Lage ist, das Vertrauen in den Staat und seine bürgerfreundliche Verwaltung zu stärken.