Neue KOWID-Studie zu ÖPP in der kommunalen Infrastruktur

Am 31. Oktober 2025 ist die neue Infrastrukturstudie des KOWID an der Universität Leipzig zu „ÖPP in der kommunalen Infrastruktur“ erschienen. Die Untersuchung entstand in Kooperation mit zahlreichen Partnern, darunter dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE), dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Remondis und die KfW. Anlass der Studie ist der wachsende Investitionsdruck bzw. Investitionsrückstand bei der öffentlichen Infrastruktur, der sich vor Ort in vielen Städten und Gemeinden niederschlägt. Laut des aktuellen KfW-Kommunalpanels, das jährlich die kommunale Finanzsituation ermittelt, beläuft sich der Investitionsrückstand 2024 auf 215,7 Mrd. Euro – ein Anstieg um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kommunen tragen rund 70 Prozent der öffentlichen Sachinvestitionen, verfügen aber nur über etwa 15 Prozent der Steuererträge. Das führt zu einer strukturellen Unterfinanzierung, die sich im Jahr 2024 durch ein Finanzierungssaldo von minus 24,3 Mrd. Euro weiter verschärft hat und sich im Jahr 2025 mit einem prognostizierten kommunalen Defizit von rund 30 Milliarden weiter verschärfen wird. Die kürzlich veröffentlichte Studie beleuchtet, wie Öffentlich-Private Partnerschaften als ergänzendes Instrument zur klassischen Haushaltsfinanzierung beitragen können. Empirisch basiert sie auf einer Kommunalbefragung von 92 Städten und Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass ÖPP-Modelle insbesondere dort erfolgreich sind, wo sie strategisch in langfristige Infrastrukturkonzepte eingebettet werden, und klare Verantwortlichkeiten bestehen.