Mitteilung
Aktuelles aus der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit
Reform der deutschen Entwicklungspolitik
Derzeit arbeitet das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an einer Reform der deutschen Entwicklungspolitik. Als Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände haben wir zum Prozess kurz Stellung genommen. Kommunale Entwicklungszusammenarbeit ist richtigerweise eine freiwillige Aufgabe. Angesichts der dramatischen kommunalen Haushaltslage sind die Städte und Gemeinden jedoch immer stärker auf Fördermittel angewiesen. Der häufig notwendige Eigenanteil muss ob der finanziellen Ausgangslage weitestgehend auf Personalanrechnungen begrenzt werden. Grundsätzlich gilt in Zeiten knapper personeller wie finanzieller Ressourcen, dass die Zusammenarbeit der verschiedenen deutschen entwicklungspolitischen öffentlichen Akteure besser koordiniert und bedarfsgerecht ausgestaltet werden muss. Dies setzt sowohl eine starke und umfassende Einbindung der kommunalen Ebene selbst, aber auch eine bessere horizontale Abstimmung voraus.
Bekanntmachung für das Förderinstrument „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik („KEpol-Koordination“) 2026 für Projekte mit Start ab 2027
Deutsche Kommunen können bei der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) die Förderung einer Personalstelle für Entwicklungspolitik beantragen. Das Förderinstrument „Koordination kommunaler Entwicklungspolitik“ bietet interessierten Kommunen die Möglichkeit, eine Personalstelle in ihrer Kommune für das Themengebiet Entwicklungspolitik zu beantragen und damit insbesondere die Themenfelder Partnerschaftsarbeit, Fairer Handel / Faire Beschaffung und GNK / Agenda 2030 in der Kommune für 24 Monate voranzubringen. Auch eine Folgeförderung von weiteren 24 Monaten ist möglich.
In den ersten 24 Monaten beläuft sich die Förderung maximal auf bis zu 90 Prozent, für weitere 24 Monate auf maximal 75 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben.
Das Förderinstrument ist auch für Landkreise und als Zusammenschluss von mehreren Kommunen offen.
In der aktuellen Bekanntmachung gibt es einige Neuerungen: Die bisherige Unterteilung von Segmenten ist mit dieser Bekanntmachung aufgehoben und so gibt es auch nur noch eine Frist für alle interessierten Kommunen. Zudem wurde das Antragsformular überarbeitet und vereinfacht.
Die Frist für Erstanträge ist ein Antragsentwurf bis zum 31. März 2026 und ein Antrag bis zum 30. Juni 2026.
Angebot der „Kommunalen Klima- und Nachhaltigkeitspartnerschaften“ weiterentwickelt
Das Angebot „Kommunale Klima- und Nachhaltigkeitspartnerschaften“ wurde weiterentwickelt und steht ab sofort wieder zur Teilnahme offen. Mitmachen können alle deutschen Kommunen, die bereits eine Partnerschaft mit einer Kommune im Globalen Süden haben. Ziel ist die Zusammenarbeit zu Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, Biodiversität und nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Agenda 2030 auf- bzw. auszubauen.
Die Teilnahme ist ganzjährig möglich und flexibel: Kommunen können entweder einen strategischen Aktionsplan erarbeiten oder ein konkretes Projekt umsetzen. Über 100 Partnerschaften haben bereits erfolgreich gemeinsame Projekte realisiert.
Weitere Infos und Anmeldung zu einem Online-Info-Termin am 15. Januar 2026 finden Sie auf der Webseite. Die Bewerbung zur Teilnahme erfolgt über eine Interessenbekundung, die jederzeit eingereicht werden kann und bei deren Erstellung das Projektteam der SKEW gerne unterstützt.
Teilnahmeaufruf Connective Cities zum Thema Wasserresilienz - Kommunen stärken sich gegen Trockenheit und Starkregen
Connective Cities startet Anfang 2026 einen neuen vertieften Lernprozess (Deep Dive) zum Thema Wasserresilienz. Bis zu fünf Kommunen aus dem Globalen Süden und drei deutsche Kommunen entwickeln gemeinsam über 2 Jahre lokal angepasste Lösungen gegen Dürre, Starkregen und Überschwemmungen. Ziel ist die Sicherung der Wasserversorgung, von Grünflächen und die Schadensprävention durch naturbasierte und bauliche Maßnahmen wie beispielsweise das Schwammstadt-Prinzip.
Interessierte Kommunen können noch bis zum 5. Januar 2026 ihre Interessenbekundung (siehe Anhang) einreichen. Für weitere Fragen zum Connective Cities Deep Dive und Ihrer Teilnahme können Sie sich an Sibylle Loyeau (sibylle.loyeau@engagement-global.de; +49 (0)228-20717-2587) wenden.