Mitteilung
„MiKADO-Musik“-Studie veröffentlicht
MiKADO-Musik ist ein Crowd-Research-Projekt zum Mangel im Künstlerisch-Pädagogischen Bereich an Ausbildungsinstituten in Deutschland und Österreich, das Hochschullehrende und Studierende in einem gemeinsamen Forschungsnetzwerk verbindet. Anknüpfend an das auf das Lehramt an allgemeinbildenden Schulen zielende Vorgängerprojekt MULEM-EX untersucht es Aspekte und Ursachen des Fachkräftemangels im Musikschulwesen. In mehr als 50 Teilstudien wurden Daten aus unterschiedlichen Perspektiven zusammengeführt und in einer Meta-Analyse ausgewertet. Befragt wurden unter anderem Schüler:innen, Studierende, Musikschullehrende sowie -leitende, Hochschullehrende und Eltern. In den qualitativen Teilstudien beteiligten sich rund 300 Personen an Einzelinterviews und Gruppendiskussionen. So entsteht erstmals ein empirisch fundiertes Gesamtbild der aktuellen Nachwuchssituation und ihrer Hintergründe. Die Studie wird 2026 in der Online-Zeitschrift „üben & musizieren. research“ publiziert.
Zentrale Ergebnisse der MiKADO-Musik-Studie:
- Bis 2035 gehen rund 14.700 Musikschulkräfte in den Ruhestand (Hochrechnung basierend auf aktuellen Zahlen des Verbands deutscher Musikschulen und des Deutschen Musikinformationszentrums).
- Dem gegenüber stehen lediglich rund 4.000 Absolvent:innen der Instrumental- und Vokalpädagogik sowie der Elementaren Musikpädagogik.
- Damit könnten in 10 Jahren etwa drei Viertel der freien Stellen nicht mit entsprechend qualifizierten Musikschullehrkräften besetzt werden.
- Angesichts konstant steigender Nachfrage bedeutet dies, dass mindestens 500.000 Schüler:innen keinen Musikschulunterricht mehr bekommen können.
- Obwohl der Beruf als sinnstiftend und wichtig erlebt wird, erzeugen geringe Bezahlung, teils unsichere Verträge und hohe Arbeitsbelastung ein widersprüchliches Berufsbild. Viele lieben ihre Arbeit – und ringen gleichzeitig mit den Bedingungen, unter denen sie stattfindet.
Hier findet sich eine Zusammenfassung der zentralen Erkenntnisse.