Neues Positionspapier des DStGB "Kultur gestalten - Lebensqualität sichern" veröffentlicht

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Digitalisierung

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass es auch digitale Kulturarbeit geben kann. Jedoch stößt die Digitalisierung oft an strukturelle Grenzen, besonders in kleineren Kommunen mit begrenzten Ressourcen. Trotzdem ist die Digitalisierung eine Chance für die Kulturpolitik, die genutzt werden kann, um die Sichtbarkeit des Kulturangebots durch digitale Transformationen zu erhöhen.

Finanzielle Ausstattung

Rund 40 % der öffentlichen Ausgaben für Kultur werden von den Kommunen aufgewendet. Die Haushaltslage der Kommunen bleibt deshalb nicht ohne Auswirkungen auf die Förderung der kommunalen Kulturangebote. Finanzielle Einschnitte gefährden die Existenz von Kulturzentren, Theatern und Museen, aber auch von Volkshochschulen.

Erfolgsmodell „Kooperativer Kulturföderalismus“ bewahren

Kunst- und Kulturförderung wird heute als gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen begriffen. Dieser kooperative Kulturföderalismus ist eine Chance für Deutschland. Die Spitzengespräche zwischen Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbände, die sich zwischenzeitlich etabliert haben, müssen noch stärker genutzt werden, um die Chance des Kulturföderalismus vollumfänglich auszuschöpfen.

Kulturangebote als Aufgabe gleichwertiger Lebensverhältnisse

Durch die finanzielle Förderung von Bund und Ländern findet sich ein Großteil der Kultureinrichtungen in den größeren Städten. Die Kultur „auf dem Lande“ oder in den Klein- und Mittelstädten steht oft im Abseits des kulturpolitischen Diskurses. Dies widerspricht dem Gebot der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse. Aus diesem Grund müssen Förderprogramme auch für ländliche Projekte zur Verfügung stehen.

Kultur lebt Diversität

Die kommunale Kulturpolitik muss die Heterogenität der Stadtgesellschaft in religiöser, ethnischer und sozialer Hinsicht berücksichtigen. Dazu zählt insbesondere interkulturelle Angebote mit dem Ziel des Kennenlernens, des Verstehens und des Respektierens unterschiedlicher Kulturen. Kulturelle Vielfalt ist eine Chance für das kommunale Kulturleben und muss aus diesem Grund weiter gefördert werden. Vor allem, weil Kunst und Kultur einen wichtigen Beitrag zur Integration und Inklusion leisten können.

Kulturplanung als Teil der integrierten Sozialraumplanung

Kulturplanung ist ein notwendiges strategisches Instrument für Kommunen und trägt dazu bei, den Stellenwert der Kultur zu heben. Diese sollte aber nicht isoliert erfolgen, sondern Teil einer integrierten Sozialraumplanung sein. Ziel muss es sein, dass Kommunen im Dialog mit den Kulturschaffenden und mit den Bürgerinnen und Bürgern strategische Ziele für die Kulturpolitik definieren und Maßnahmen entwickeln, um Kunst und Kultur in ihrem Ort oder ihrer Region fit für die Zukunft zu machen.

Hürden abbauen, kulturelle Teilhabe fördern

Ein zentrales Anliegen der kommunalen Kulturpolitik ist es, Hürden beim Zugang zu Kultureinrichtungen abzubauen und damit eine größere gesellschaftliche Teilhabe an den durch Kultur vermittelten Fragestellungen, Themen und Inhalten zu ermöglichen. In der Praxis gibt es eine Vielzahl von Modellen und Regelungen, zum Beispiel freier Eintritt in Museen regelmäßig an bestimmten Tagen, für bestimmte Gruppen oder zu bestimmten Anlässen.

Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite des DStGB oder hier.