Mitteilung
Rekordwerte beim Ausbau der Windenergie an Land im 1. Halbjahr 2025
Mitteilungen - Bauen und Vergabe
StGB NRW-Mitteilung 476/2025 vom 22.07.2025
Rekordwerte beim Ausbau der Windenergie an Land im 1. Halbjahr 2025
Die Fachagentur Wind und Solar hat Zahlen zum Ausbau von Windenergie für das 1. Halbjahr 2025 veröffentlicht. Nach dem Rekordjahr 2024 gibt es erneut eine deutliche Aufwärtsentwicklung sowohl beim Brutto-Zubau als auch bei den erteilten Genehmigungen für neue Windenergieanlagen.
7,8 Gigawatt (GW) neue Windenergieleistung wurden bis Ende Juni bundesweit von den Behörden genehmigt. Gegenüber dem letztjährigen Halbjahr stieg die Leistung um 55 Prozent an. Gut ein Drittel der genehmigten Leistung stammt aus Nordrhein-Westfalen (2,7 GW), womit das Land, das vierte Jahr in Folge, mit deutlichem Vorsprung das Länderranking anführt. Im zweitplatzierten Niedersachen wurden 1,6 GW genehmigt und an dritter Stelle folgt Bayern mit Genehmigungen für 0,6 GW Windenergieleistung. Trotz der außergewöhnlich hohen Zahl an Genehmigungsbescheiden sind die Verfahrenslaufzeiten in den allermeisten Ländern weiter rückläufig. Im Bundesdurchschnitt dauerten die in diesem Jahr bereits abgeschlossenen Zulassungsverfahren 18 Monate, sie verkürzten sich damit um 20 Prozent gegenüber 2024.
Auch bei den in Betrieb genommenen Anlagen ist eine deutliche Steigerung zu erkennen. So wurden in den ersten sechs Monaten über 400 Windenergieanlagen mit 2,2 GW Leistung in Betrieb genommen – zwei Drittel mehr als im letztjährigen Vergleichszeitraum. Der Anteil von Repowering-Vorhaben an der Leistung lag wie im Vorjahr bei 35 Prozent.
Damit liegt der bundesweite Gesamtbestand aktuell bei rund 28.900 Anlagen mit 65,3 GW Leistung. 11,3 GW der installierten Leistung haben seit Jahresbeginn keinen Vergütungsanspruch nach dem EEG mehr. Das Durchschnittsalter des bundesdeutschen Anlagenparks beträgt 15,4 Jahre.
Eine ausführliche Analyse der aktuellen Daten der FA Wind und Solar sowie die zugrundeliegenden Daten finden Sie hier: fachagentur-windenergie.de
Anmerkung aus kommunaler Sicht
Die aktuellen Zahlen zeigen erneut, dass die Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus der Windenergie greifen und in den Ländern, Landkreisen und Kommunen angekommen sind. Wie bereits 2024 ist es den Genehmigungsbehörden trotz der gestiegenen Zahl an Anträgen dabei gelungen, die Verfahrensdauer erneut deutlich zu senken. Der enorme Anstieg der Ausbauzahlen verdeutlicht jedoch auch, dass eine kommunale Steuerung des Ausbaus dringend notwendig ist, um die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung sicherzustellen. Die vergangene Woche hierzu durch Bundestag und Bundesrat beschlossenen Regelungen im WindBG und BauGB sind hier ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Um den Windstrom perspektivisch auch tatsächlich nutzen zu können, gilt es nun den simultanen Ausbau der Stromnetze voranzutreiben. Darüber hinaus muss eine entsprechende Wertschöpfungsbeteiligung für Städte und Gemeinden, und für ihre Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund rücken, damit die Akzeptanz vor Ort für eine beschleunigte Transformation gestärkt wird.