Mitteilung
Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatest 2024 veröffentlicht
Der ADFC fasst folgende Kernerkenntnisse zusammen
- Die Zufriedenheit der Radfahrenden verbessert sich leicht
- Zehn Städte über 500.000 Einwohner im Aufwärtstrend
- Hügelige Orte werden fahrradfreundlicher – bessere Infrastruktur und mehr Pedelecs
- Zu schmale oder zugeparkte Radwege weiterhin problematisch
- 70 Prozent der Befragten fühlen sich auf dem Rad im Straßenverkehr nicht sicher
- Miteinander im Verkehr mit 4,05 bewertet – Herausforderung: Überholabstand
Die Gesamtbewertung des ADFC-Fahrradklima-Test 2024 liegt bei 3,92 – das ist 0,04 Bewertungsstufen besser als beim letzten Durchgang 2022. Zehn von 15 Großstädten über 500.000 Einwohner haben sich in der Wahrnehmung der Radfahrenden signifikant verbessert. Nürnberg hat am meisten aufgeholt (+0,17) und punktet mit guter Akzeptanz der Radfahrenden im Verkehr, mit fahrradfreundlichen Ampelschaltungen und der Qualität neuer Radwege. Dadurch mache das Radfahren in Nürnberg mehr Spaß und weniger Stress – so die Befragten. In Leipzig (+0,14) tragen laut ADFC eine effizientere Falschparkerkontrolle sowie weniger Hindernisse auf Radwegen zum Aufstieg bei. Frankfurt (+0,12) hat viele neue Radwege, geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen und fahrradfreundliche Nebenstraßen eingerichtet, viele neue Radbügel aufgestellt und das Radwegenetz lückenlos beschildert.
Die Sieger in den jeweiligen Größenklassen:
- Frankfurt / Main verbessert sich deutlich und belegt Platz 1 vor Hannover und Bremen.
- Münster verbessert sich weiter und bleibt auf Platz 1 vor Freiburg / Breisgau und Karlsruhe.
- Erlangen bleibt auf dem 1. Platz. Darmstadt steigt auf. Oldenburg verteidigt den 3. Platz.
- Tübingen verbessert sich erneut stark und überholt Nordhorn und Bocholt.
- Baunatal verteidigt den 1. Platz, Meckenheim bleibt auf Platz 2. Ettlingen neu auf Platz 3.
- Wettringen belegt zum dritten Mal in Folge den 1. Platz und erhält die beste Bewertung aller Größenklassen. Reken und Olfen folgen auf Platz 2 und 3.
Auch hügelige Städte können fahrradfreundlich werden. Das zeigen Tübingen (2,77) und Auerbach im Vogtland (3,41). Tübingen hat ein durchgängiges und auffällig blau gekennzeichnetes Premium-Radnetz inklusive spektakulärer Fahrradbrücken geschaffen – und lockt damit immer mehr Pendler auf das Rad oder Pedelec. Am Hauptbahnhof gibt es eine großzügige Fahrradtiefgarage mit Werkstatt, Fahrradwaschanlage, Schließfächern und einem Café. Auch das sächsische Auerbach hat viel für den Radverkehr getan – indem Sackgassen und Einbahnstraßen für den Radverkehr geöffnet, neue Radwege gebaut und Beschilderungen der Radwege erneuert wurden. Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und bietet Diensträder für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Als positiver Trend durch alle Stadtgrößenklassen zeichnet sich die wachsende Zufriedenheit mit Fahrradparkplätzen ab (+0,14).
Hintergrund:
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Umfragen zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem Radverkehr. Er wird vom ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2024 zum elften Mal statt. Rund 213.000 Personen haben im Herbst letzten Jahres abgestimmt, nur 21 Prozent sind davon Mitglied im ADFC. 1047 Orte kamen mit der notwendigen Mindeststimmenzahl in die Bewertung. Die Bewertungskategorien sind Sicherheit und Komfort beim Radfahren, Infrastruktur, Förderung des Radverkehrs, Verkehrsklima und die subjektive Zufriedenheit beim Radfahren.
Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.adfc.de