Neue Bahn-Agenda und Personalien bei DB

Link kopieren

Neue Führung bei der DB

Evelyn Palla wird neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG. Sie gilt als erfahrene Managerin im Bahnkonzern und verantwortete zuletzt die DB Regio. Nachdem Prof. Dr. Dirk Rompf auf die Stelle als Vorstandsvorsitzender bei der InfraGO AG verzichtet hat, wurde mitgeteilt, dass der bisherige Vorstandsvorsitzende, Philipp Nagl, den Posten behält.


Agenda für zufriedene Kunden

Mit dem Reformpaket will Minister Schnieder Doppelstrukturen abbauen und den Fokus auf das Kerngeschäft, insbesondere Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit, legen. Die InfraGO AG soll stärker entflochten und die gesamte DB-Konzernstruktur effizienter werden.


Folgende Top-Maßnahmen werden durch das Bundesministerium für Verkehr betont:

  • Fokus auf Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit; Konzentration auf das Kerngeschäft der DB (Verkauf von Beteiligungen)
  • Abbau von Doppelstrukturen und Verwaltung bei der DB AG
  • Drei Sofortprogramme für ein besseres Reiseerlebnis: „Mehr Sicherheit und Sauberkeit an Bahnhöfen“, „Bessere Kundenkommunikation“ und „Mehr Komfort in den Zügen des Fernverkehrs“
  • Weitere Entflechtung der DB InfraGO im integrierten Konzern
  • Verschlankung der Vorstände DB AG und DB InfraGO AG auf jeweils maximal sechs Vorstände
  • Neuaufstellung der Aufsichtsräte DB AG und DB InfraGO AG
  • Aufbau einer wirksamen Steuerung seitens des Bundes sowohl für den Gesamtkonzern als auch für die Infrastruktur (Gesamtsystem der Infrastrukturfinanzierung; Vergütungsstruktur; Besetzung Aufsichtsgremien)
  • Verbesserung der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen (von den Trassenpreisen bis zur Planungsbeschleunigung)
  • Digitalisierung der Infrastruktur und Fahrzeuge sowie Pilotierung von 5G am Gleis
  • Aktivierung des gesamten Sektors


Anmerkung aus kommunaler Sicht

Die Bahnreform ist ein wichtiges Signal, um wieder Vertrauen in den Schienenverkehr zurückzugewinnen. Städte und Gemeinden erwarten, dass die angekündigten Maßnahmen auch zu konkreten Verbesserungen vor Ort führen. So litten zuletzt immer mehr Kommunen unter unzureichenden oder unzuverlässigen Bahnanbindungen. Entscheidend ist, dass Pünktlichkeit und Verlässlichkeit im Alltag der Fahrgäste spürbar steigen und nicht nur organisatorische Veränderungen im Konzern stattfinden.

Gleichzeitig darf die Reform nicht allein den Fernverkehr im Blick haben – auch der Schienenpersonennahverkehr sowie die Anbindung ländlicher Regionen müssen gesichert und wieder gestärkt werden. Die Strategie umfasst daher richtigerweise an mehreren Stellen das Ziel, neben Städteverbindungen auch die Anbindung ländlicher Räume zu verbessern.

Hierzu bedarf es nun konkret umfassender Programme für Investitionen in Infrastruktur, darunter die Bahnhöfe und deren Umfeld als auch zeitnah Aufstockungen bei den Regionalisierungsmitteln, um Verkehrsangebote im Nahverkehr zu sichern und auszubauen.

Letztlich muss neben der Schiene auch der straßengebundene ÖPNV stärker in das Blickfeld der Politik. Das Deutschlandticket allein ist für viele Regionen noch keine Verbesserung des ÖPNV. Nur mit einem funktionierenden Gesamtsystem Schiene-ÖPNV gelingen die Mobilitätswende und eine bessere Erreichbarkeit der Kommunen.


Weitere Informationen

Die Eckpunkte der Bahnreform sind abrufbar unter: Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene