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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 412/2019 vom 01.08.2019
35 Prozent der Gewerbegebiete haben nur langsames Internet
Gut ein Drittel der deutschen Gewerbegebiete haben keine zeitgemäße Internetversorgung. Die maximale Internetgeschwindigkeit liegt dort bei weniger als 50 Mbit/s. Das geht aus der Antwort des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor (BT-Drucksache 19/11357).
Laut Auflistung des BMVI sind 21.745 von bundesweit 62.074 Gewerbegebieten mit einer Bandbreite von weniger als 50 Mbit/s an das Internet angeschlossen und gelten damit als unterversorgt. Der Mangelzustand manifestiert sich vor allem in den ostdeutschen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt (57,1 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (57 Prozent), Sachsen (46 Prozent) und Brandenburg (42,1 Prozent) ist der Versorgungsgrad deutlich unterdurchschnittlich. Thüringen schneidet mit 37,3 Prozent unterversorgten Gewerbegebieten im Vergleich besser ab, erreicht aber ebenfalls noch nicht den Bundesdurchschnitt. Die großen westdeutschen Flächenländer liegen bei Unterversorgungsgraden zwischen 28 und 33 Prozent. Besser schnitten die Stadtstaaten (Berlin 6,8 Prozent, Bremen 14 Prozent, Hamburg 13,9 Prozent) und das Saarland (15,4 Prozent) ab.
Offenbar entfaltet das für die Gigabit-Erschließung deutscher Gewerbegebiete aufgelegte Förderprogramm noch nicht die gewünschte Wirkung. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die speziell auf Gewerbegebiete bezogene Breitbandförderung des Bundes erst im Januar 2017 über einen entsprechenden Sonderaufruf eingeführt und aufgrund eines aufwendigen Förderverfahrens und einer Eigenbeteiligung von Grundstückseigentümern zunächst nur zögernd angenommen wurde. Im Zuge einer Überarbeitung der zu Grunde liegenden Förderrichtlinie Mitte 2018 entfiel der Eigenbeitrag und das Verfahren wurde deutlich entschlackt. Mittlerweile wurden mehr als 450 Gewerbegebiete über das Förderprogramm mit Glasfaser erschlossen.
Az.: 31.5-004-003