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Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit
StGB NRW-Mitteilung 112/2007 vom 20.12.2006
7.900 junge Menschen mussten 2005 geschützt werden
Im Jahr 2005 stellten die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen 7 941 Kinder und Jugendliche vorläufig unter Schutz. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt, waren das 4,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit nähert sich die Zahl der unter Schutz gestellten jungen Menschen wieder ihrem Höchststand aus dem Jahr 2003 (damals: 8 095). Die Mehrzahl der in Obhut Genommenen waren 5 221 Jugendliche ab 14 Jahren; Kinder (unter 14 Jahren) waren in einem Drittel der Fälle betroffen. 57,1 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen waren Mädchen.
In der Hälfte der Fälle wurden die Maßnahmen auf Initiative des Jugendamts oder der Polizei ergriffen. In einem Drittel der Fälle (2 401) ging das behördliche Eingreifen auf Initiative des Kindes oder des Jugendlichen selbst zurück. In den übrigen Fällen wiesen Lehrer, Ärzte, Verwandte, Nachbarn u. a. die Behörden auf die Notsituation der Kinder und Jugendlichen hin.
Anlässe zur Maßnahme waren häufig eine Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (3 021 Fälle) bzw. die Vernachlässigung des Kindes (658). In etwa einem Viertel der Fälle waren Beziehungsprobleme (1 854) der Ausschlag gebende Grund. 680 Maßnahmen wurden aufgrund von Anzeichen für Misshandlungen und 180 bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch ergriffen, 750 aufgrund von Integrationsproblemen im Heim oder in der Pflegefamilie und 773 wegen Delinquenz oder Straftaten von Kindern bzw. Jugendlichen. Suchtprobleme (260) spielten mit einem Anteil von 3,3 Prozent eine eher untergeordnete Rolle.
Az.: III/2 705-4