Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung vom 21.11.2024

Abwasserbericht NRW 2022

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) hat die 20. Auflage des Abwasserberichts NRW veröffentlicht. Der neue Lagebericht „Entwicklung und Stand der Abwasserbeseitigung in NRW“ liefert vertiefende Informationen zur Abwasserbeseitigung in NRW sowie alle relevanten und verfügbaren Daten und Fakten mit Stand 31.12.2022. Er bietet zudem einen detaillierten Überblick über die zahlreichen von der Landesregierung umgesetzten und geplanten Maßnahmen. Der Lagebericht zeigt, dass in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte bei der Abwasserreinigung erzielt wurden. Die Klimakrise mit zunehmenden Dürren und Starkregenereignissen führen aber zu neuen und starken Belastungen der Abwassersysteme.

Insgesamt umfasst die Kanalisation in Nordrhein-Westfalen eine Länge von über 71.000 Kilometer, würde also gut 1,7-mal um die Erde reichen. Laut Abwasser-Lagebericht werden in Nordrhein-Westfalen 594 kommunale Kläranlagen betrieben, um das anfallende Abwasser zu reinigen (Stand: 31.12.2022). In diesen wurden im Jahr 2022 rund 2.150 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt.

Dabei konnte die Reinigungsleistung der Kläranlagen in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich gesteigert werden, zum Beispiel bei Stickstoff: Die eingetragene Fracht konnte von den ursprünglichen 68.767 Tonnen im Jahr 1991 schrittweise auf 25.227 Tonnen im Jahr 2000, 19.701 Tonnen in 2010 auf nur noch 13.105 Tonnen in 2022 reduziert werden. Mittlerweile beträgt die Reduzierung der Stickstofffracht im Abwasser rund 88 Prozent. Deutliche Verbesserungen sind auch bei den Phosphoreinträgen festzustellen. Auch hier konnte bei den Einträgen in die Gewässer im Vergleich zum Jahr 1991 von 3.500 Tonnen Phosphor der Eintrag auf 781 Tonnen verringert werden. Das bedeutet, dass 95 Prozent des Phosphors aus dem Abwasser entfernt wird. Noch immer besteht aber großer Handlungsbedarf, um die intensiven industriellen Belastungen der vergangenen Jahrzehnte auszugleichen und einen guten Zustand der Gewässer zu erreichen.

Untersuchungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zeigen, dass antibiotikaresistente Bakterien in unseren Gewässern bereits weit verbreitet sind. Als wirksames Mittel gegen die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien in den Gewässern hat sich laut LANUV eine weitergehende Behandlung des Abwassers mittels UV-Bestrahlung, Durchfließen eines Retentionsbodenfilters oder der Einsatz der Membranfiltration erwiesen.

Der neue Abwasserbericht kann unter folgendem Link herunter geladen werden.

Az.: 24.1.2.1-007/019 gr

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