Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den aktuellen Sachstand bei den Waldschäden in Deutschland abgefragt.

Die Kombination von schweren Stürmen in den Jahre 2017 und 2018, die extreme Dürre und Hitze in den Jahren 2018 bis 2020 und die massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern hat der Wald nicht ausgehalten. Millionen Bäume sind abgestorben. Von 2018 bis zum Jahresende 2021 rechnen die Länder mit einem Schadholzanfall von 213,5 Millionen m³. Damit sind etwa 20 Prozent des bundesweiten Fichtenvorrats als Kalamitätsholz angefallen. Zudem gehen die Länder von einer bundesweit wiederzubewaldenen Waldfläche von rund 390.000 Hektar aus.

Trauriger Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 verzeichnet NRW enorme Waldschäden, die 2019 kulminierten, wobei die Kurve allmählich etwas abflacht. Letzteres findet jedoch auf sehr hohem Niveau statt. 2018 sind 3,4 Mio. m³, 2019 15,8 Mio. m³ und 2020 13,2 Mio. m³ Schadholz angefallen. 2021 verzeichnet NRW 8,2 Mio. m³ Schadholz (Stand 30.09.2021). Bis Jahresende werden weitere 0,5 Mio. m³ erwartet.

Der diesjährige Schadholzanfall in NRW spielt sich nach Auskunft des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) überwiegend in den Höhenlagen über 300 Meter ab. Ob NRW im Jahr 2022 unter 8 Mio. m³ Schadholz bleiben wird, hängt auch davon ab, ob es gelingt, die forstschutzrelevanten Bestände aufzuarbeiten. Hier sind nach Auffassung des MULNV insbesondere die Betriebe in den höheren Lagen der Mittelgebirge stark betroffen.

Das BMEL weist darauf hin, dass es sich bei diesen Zahlen um eine Schätzung des Schadgeschehens der in den Ländern zuständigen Forst-Experten handelt. Die Schadentwicklung dauere bekanntermaßen weiter an, so dass gegebenenfalls auch Schätzungen für ein abgelaufenes Quartal später verändert werden.

Az.: 26.1-001/003 gr