Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Schule, Kultur, Sport
StGB NRW-Mitteilung 643/2017 vom 18.10.2017
Allensbach-Studie zu kultureller Bildung
„Eltern/Kinder/Kulturelle Bildung. Horizont 2017“ ist eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD), die auf der Initiative und Konzeption des unabhängigen Expertengremiums Rat für Kulturelle Bildung basiert. Beauftragt und getragen wurde die Studie durch den Stiftungsverbund Rat für Kulturelle Bildung e. V. und gefördert durch die Bertelsmann Stiftung.
Die Erhebung wurde im Mai und Juni bundesweit in 664 Haushalten im Rahmen persönlich-mündlicher Interviews mit Eltern vom IfD durchgeführt. Neben verschiedenen Aspekten zur Bedeutung Kultureller Bildung wurde nach Art und Dauer gemeinsamer aber auch eigener Kulturaktivitäten von Eltern und Kindern gefragt. Zudem wurden zeitliche, räumliche und finanzielle aber auch motivationale Hinderungsgründe zur Teilnahme an Angeboten Kultureller Bildung erhoben.
Eltern sehen Kulturelle Bildung als wichtige Grundlage für den Lebenserfolg ihrer Kinder an. Doch wie stark Mütter und Väter ihren Nachwuchs kulturell fördern, hängt wesentlich vom Bildungshintergrund und den finanziellen Verhältnissen der Eltern ab. Das sind die zentralen Ergebnisse der repräsentativen Studie „Eltern/Kinder/Kulturelle Bildung. Horizont 2017“, die das IfD im Auftrag des Rates für Kulturelle Bildung durchgeführt hat.
Der Faktor Bildung bestimmt das kulturelle Familienleben dabei stärker als alle anderen betrachteten Bedingungen: Eltern mit mittlerem oder einfachem Bildungsabschluss trauen es sich in signifikanter Weise weniger als Akademiker zu, ihre Kinder - etwa musikalisch oder künstlerisch - zu unterstützen. Nur ein Viertel von ihnen ist voll und ganz überzeugt, dass sie ihren Kindern in diesen Bereichen ausreichend helfen können.
Indes führt dies bei diesen Eltern nicht zu einem größeren Interesse daran, dass ihre Kinder außerhalb von Kita und Schule an angeleiteten Kulturangeboten teilnehmen, im Gegenteil: Mütter und Väter mit niedrigerem Bildungsabschluss sind daran unterdurchschnittlich interessiert. In Konsequenz haben ihre Kinder während der letzten zwölf Monate auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit an solchen Angeboten teilgenommen: Lediglich 37 Prozent von ihnen bestätigen dies, unter den Vätern und Müttern mit Studium sagen dies hingegen 59 Prozent.
Der Rat für Kulturelle Bildung leitet daraus u.a. die Forderung ab, dass die vorschulische Kulturelle Bildung weiter massiv ausgebaut werden muss. Zweitens müsse der Unterrichtsausfall auch in den künstlerischen Fächern bundesweit gestoppt werden. Drittens seien familien- und sozialpolitische Instrumente wie das Kindergeld und das Bildungs- und Teilhabepaket so zu verändern, dass sie jene Kinder tatsächlich erreichen, die in ihren Familien aus sozioökonomischen Gründen nur geringe Unterstützung bei ihrer Kulturellen Bildung erfahren.
Die vollständige Studie steht auf der Internetseite des Rates für Kulturelle Bildung unter www.rat-kulturelle-bildung.de als PDF-Datei zum Herunterladen bereit.
Az.: 43.7.2-002/001 ha