Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 408/2004 vom 06.05.2004

Aufklärungs- und Hilfskampagne zum Thema Glücksspielsucht

Unter dem Motto „Ich mach’ das Spiel nicht mit!“ hat das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen die bundesweit erste Aufklärungs- und Hilfskampagne gegen Glücksspielsucht gestartet.
Was für die allermeisten Menschen eine kleine Alltagsflucht ist, der Traum vom großen Geld, wurde für rund 30.000 Spielsüchtige in Nordrhein-Westfalen die Hölle.

Glücksspielsüchtige und ihre Angehörigen können sich ab sofort werktags von 10 bis 18 Uhr unter 01801 - 776611 an die Telefonberatung der Landesfachstelle Glücksspielsucht in Herford wenden. Dort erhalten sie schnelle Hilfe und Unterstützung in allen Fragen zur Glücksspielsucht. Die Telefonberatung steht auch allen anderen Menschen offen, die sich über Glücksspielsucht informieren wollen. Die Informationen können auch über ein spezielles Internetangebot der Landesfachstelle unter www.landesfachstelle-gluecksspielsucht-nrw.de abgerufen werden.

Nach einer im Auftrag des Ministeriums durchgeführten Untersuchung der Universität Bielefeld zum Glücksspielverhalten von Jugendlichen haben bereits 62 % der befragten Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren an Glücksspielen teilgenommen. Die häufigsten Glücksspielformen sind Rubbellose und Kartenspiele um Geld, gefolgt von der Oddset-Wette. 17 % haben schon einmal an Geldspielautomaten gespielt. Die Geldeinsätze der Jugendlichen für Glücksspiele reichen von 5 € bis 20 € pro Monat.

Bei etwa 3% der Befragten ist von einem problematischen Glücksspielverhalten auszugehen. Jungen haben ein fünfmal höheres Risiko als Mädchen, ein problematisches Glücksspielverhalten zu entwickeln. Ein sozial schwieriges Umfeld begünstigt diese Entwicklung zusätzlich.

Bereits 2001 hat das Land eine Landesfachstelle Glücksspielsucht eingerichtet, deren Aufgaben neben Beratung und Information der Bevölkerung die Mitwirkung bei der landesweiten Koordination und Vernetzung sowie Weiterentwicklung der Präventions- und Hilfeangebote ist.

Hinzu kommen ebenfalls vom Land geförderte drei Schwerpunktberatungsstellen für Glücksspielsucht in Herford, Neuss und Unna. Daneben fördert das Land sechs weitere Suchtberatungsstellen für ihr spezielles Präventions- und Hilfeangebot für Glücksspielsucht und den Aufbau eines ambulanten Rehabilitationsangebots für Glücksspielsüchtige.
Für Maßnahmen gegen Glücksspielsucht sind in diesem Haushaltsjahr insgesamt rund 630.000 € vorgesehen.

Az.: III/2 544-1

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