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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 442/2013 vom 03.06.2013
Ausbau der Übertragungsnetze mit Gleichstrom-Technik
Die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW planen mit „Ultranet“ gemeinsam die erste deutsche Gleichstrom-Verbindung für das Übertragungsnetz. Das Ultranet mit einer Länge von 340 km im deutschen Übertragungsnetz soll nach dem Abschalten des Kernkraftwerks Philippsburg 2019 möglichst verlustarm Strom aus dem Norden in den Süden transportieren. „Ultranet leistet einen entscheidenden Beitrag für die dringend benötigte Übertragungskapazität zwischen Nord-, West-, und Süddeutschland.“, sagte dazu Dr. Klaus Kleinekorte, Technischer Geschäftsführer von Amprion in einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 27.05.2013.
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber gehen im Netzentwicklungsplan - dem Plan für einen nationalen Netzausbau - von insgesamt vier Hochspannungs-Gleichstromverbindungen aus. Sie sollen unter Einsatz der in Deutschland bisher in dieser Form erstmalig verwendeten Technologie die im Norden produzierte erneuerbare Energie verlustarm in den verbrauchsstarken Süden transportieren. Mit einer geplanten Länge von rund 340 km gehört Ultranet zu den längsten Stromkreisen im bundesweiten Höchstspannungsnetz. Ultranet wird den südlichen Teil einer der vier Stromautobahnen bilden und Energie von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz und Hessen bis nach Baden-Württemberg transportieren. Mit Ultranet werden in Deutschland erstmals Wechsel- und Gleichstrom gemeinsam auf einer Freileitung geführt.
„Mit Ultranet können wir Energie besonders verlustarm transportieren. Unser Ziel dabei ist, Natur und Mensch so wenig wie möglich zu beanspruchen, und möglichst viel in bestehender Infrastruktur umzusetzen“, erklärt Rainer Joswig, Technischer Geschäftsführer bei TransnetBW. In diesem Zusammenhang verwiesen die beiden Netzbetreiber auf eine Vorstudie, die zeige, dass durch den Einsatz der neuen Technologie der Raumbedarf für neue Trassen signifikant reduziert werden könne.
Elementarerer Bestandteil des Netzentwicklungsplans
In dem verlustarmen Transport auf langen Strecken durch die Gleichstrom-Technologie sehen die Netzbetreiber eine ideale Ergänzung des bestehenden stark vermaschten Wechselstromnetzes. Im Netzentwicklungsplan zum bedarfsgerechten Ausbau des deutschen Transportnetzes wurde die energiewirtschaftliche Notwendigkeit einer Gleichstrom-Verbindung aus dem nördlichen Rheinland nach Philippsburg nachgewiesen und zwischenzeitlich von der Bundesnetzagentur bestätigt.
Nach Aufnahme der Verbindung in das Bundesbedarfsplangesetz wird die Notwendigkeit dieses Projekts gesetzlich verankert. „Ultranet leistet einen entscheidenden Beitrag für die dringend benötigte Übertragungskapazität zwischen Nord-, West- und Süddeutschland. Zur Erreichung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung und zur weiteren Gewährleistung der Versorgungssicherheit ist Ultranet unentbehrlich“, erläutert Dr. Klaus Kleinekorte, Technischer Geschäftsführer von Amprion.
TransnetBW und Amprion planen, den behördlichen Genehmigungsantrag noch 2013 zu stellen. Dies ist formalrechtlich jedoch erst nach Ratifizierung des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) möglich. Anschließend sollen die konkreten Realisierungsplanungen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit beginnen.
Az.: II/3 811-00/8