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StGB NRW-Mitteilung 65/1996 vom 05.02.1996
Auswertung des Tages des offenen Denkmals 1995
(DSI) Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat einen Fragebogen zum "Tag des offenen Denkmals" ausgewertet, der von 32 % der Veranstalter ausgefüllt wurde. Danach wurden überwiegend Denkmale gezeigt, die sonst nicht zugänglich sind (63 %).
Fast überall erklärten fachkundige Führungen (89 %) den historischen Hintergrund und erläuterten technische Problemstellungen. Zusätzlich wurde vielerorts das Besucherinteresse durch ein buntes Rahmenprogramm mit Konzert, mittelalterlichem Markt oder Vorführung handwerklicher Techniken angeregt (52 %). Zu nennen sind hier auch die beiden Konzerte im Rahmen des Musikwettbewerbs ROCK´N´RUINS der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die auf Burg Ludwigstein (bei Witzenhausen, Hessisch-Thüringische Eröffnungsveranstaltung am 8. September) und im Gögginger Kurhaustheater (Augsburg, 10. September) stattfanden. Spitzenreiter bei den begleitenden Veranstaltungen waren Ausstellungen und Vorträge. Nur bei zwei Prozent wurden Führungen und/oder Beiprogramm nicht gut angenommen.
Positiv ausgewirkt hat sich sicherlich auch, daß es in 45 % aller Fälle vor Ort eine gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen mehreren Organisationen gab. Bei 3 % hat dies nicht geklappt, 12 % hätten gerne Unterstützung anderer Institutionen gehabt und 40 % fanden eine Kooperation "nicht notwendig". Besonders begrüßt wurde die Hilfestellung durch begleitende Dachorganisationen wie die zuständigen Ministerien der Bundesländer, die Landesdenkmalpfleger, die Landesarchäologen, die kommunalen Spitzenverbände, das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz, die Deutsche Burgenvereinigung und die Landeskirchen.
Das allgemein große Engagement zahlte sich offenbar auch bei der Zufriedenheit der Besucher aus. So meinen 60 % aller Veranstalter, daß der Denkmaltag den Besuchern "sehr gut" und weitere 39 %, daß er ihnen "gut" gefallen hat. 50 % der Veranstalter gehen darüber hinaus davon aus, daß der "Tag des offenen Denkmals" bei den Besuchern eine stärkere Beschäftigung mit einem Kulturdenkmal oder der Heimatgeschichte ausgelöst hat.
Zur Herkunft der Besucher: 7 % kamen aus der Nachbarschaft, 36 % aus der eigenen Stadt oder Gemeinde, 46 % aus der näheren Umgebung und immerhin 10 % waren von weither angereist. Was die Altersgruppen betrifft, so ist der größte Teil der am "Tag des offenen Denkmals" Interessierten zwischen 30 und 50 Jahre alt (47 %), der Rest teilt sich einigermaßen gleichmäßig in die Altersgruppen bis 17 Jahre (11 %) und 18-30 Jahre (15 %) sowie in die Gruppe der über 50jährigen (27 %).
Mit der Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz waren 35 % "sehr" und 60 % "zufrieden". Die Informationen vor und während der Aktion erschienen 83 % als ausreichend, 9 % hätten sich auch häufigeren Kontakt vorstellen können, und 5 % hätten sich noch mehr Hilfestellung gewünscht. Die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit hat einerseits die Medien gut auf die Aktion eingestimmt (30 %), andererseits - besonders durch die bundesweite, gesponserte Plakatierung - viele Besucher angelockt (44 %). 23 % der Veranstalter allerdings bemerkten keinen Effekt. Die Plakate kamen sehr gut an: Insgesamt wurden 50.000 A1, 20.000 A2, 77.000 A3, 220.000 A4-Plakate und 10.000 Urkunden für freiwillige Helfer verteilt. Ein besonderer "Renner" war das Kindermalplakat, das in 80.000 Exemplaren in Schulen und bei Veranstaltungen für Malwettbewerbe eingesetzt wurde. Auch einige Zeitungen griffen diese Idee auf.
Fazit der Veranstalter: 58 % zeigten sich "sehr zufrieden" und 39 % "zufrieden" mit ihrem "Tag des offenen Denkmals". "Weniger zufrieden" waren 3 %, niemand fühlte sich "unzufrieden". 90 % werden sicher wieder mitmachen, 17 % überlegen noch und nur 2 % werden im nächsten Jahr aussetzen.
Der "Tag des offenen Denkmals" wird 1996 am Sonntag, den 8. September stattfinden und wieder von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz betreut.
Az.: Denkmalschutz Informationen, 4/199)