Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 338/2022 vom 09.05.2022

Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf den Wohnungsmarkt in NRW

Die Bevölkerungszahl in Nordrhein-Westfalen wird in den kommenden Jahren zurückgehen. Während einige Städte wie Düsseldorf, Köln oder Wuppertal wachsen werden, wird der Großteil der Städte und Gemeinden schrumpfen. Das ist das Ergebnis der Bevölkerungsvorausberechnung, die das Statistische Landesamt NRW erstellt hat. Aus diesen Zahlen hat die NRW.BANK Erkenntnisse für den Wohnungsmarkt abgeleitet und in einer Kurzpublikation veröffentlicht.

Im Jahr 2020 verzeichnete Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder einen leichten Bevölkerungsverlust von 0,1 Prozent. Dieser Trend wird sich weiter fortführen. Laut aktueller Bevölkerungsvorausberechnung wird die Zahl der Einwohner bis zum Jahr 2030 um 0,2 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 1,7 Prozent schrumpfen. Grund hierfür sind Annahmen zum künftigen Wanderungsverhalten und hieraus resultierende Auswirkungen auf die Geburtenzahlen. Darüber hinaus wird sich laut der Vorausberechnung nicht nur der leichte Bevölkerungsverlust fortsetzen, sondern das Nebeneinander von wachsenden und schrumpfenden Regionen weiter bestehen bleiben. Immerhin noch 17 Kreise und kreisfreie Städte wachsen bis zum Jahr 2050, darunter fünf, für die ein dauerhaftes Wachstum berechnet wird: Köln, Düsseldorf, Bonn, Wuppertal und Remscheid. Insgesamt überwiegt jedoch der Anteil an Kreisen und kreisfreien Städten, die langfristig Bevölkerung verlieren: Für 27 Kreise und kreisfreie Städte wird ab sofort und bis zum Jahr 2050 ein Bevölkerungsrückgang erwartet. Hinzu kommen sieben Kreise und kreisfreie Städte, die zunächst noch wachsen, aber über den gesamten Prognosezeitraum hinweg betrachtet schrumpfen werden. Das Schrumpfen der Einwohnerzahl bis 2050 wird am stärksten durch den künftigen Rückgang der Bevölkerungsgruppe zwischen 45 und 65 Jahren beeinflusst. Insgesamt wächst bis 2050 nur eine Altersgruppe – die der über 74-Jährigen.

Das Statistische Landesamt Nordrhein-Westfalen erstellt alle drei bis vier Jahre eine Bevölkerungsvorausberechnung für die 396 Städte und Gemeinden des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Die neueste, die auf Kreis- und Gemeindeebene bis zum Jahr 2050 und auf Landesebene bis zum Jahr 2070 reicht, wurde im März 2022 veröffentlicht. Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine, die erhebliche Fluchtbewegungen auch nach Nordrhein-Westfalen auslösten, konnten hier noch nicht berücksichtigt werden. Zum aktuellen Zeitpunkt ist noch unklar, wie hoch diese Zuwanderung mittelfristig ausfällt und wie lang sie anhält.

Die Kurzanalyse zeigt, dass sich die Wohnungsmärkte in Nordrhein-Westfalen– unabhängig davon, ob sie Einwohner gewinnen oder verlieren, anpassen müssen. Der Bedarf an altersgerechten und barrierearmen Wohnangeboten steigt weiter an und fordert entsprechende Angebote.

Die Kurzveröffentlichung ist unter folgendem Link abrufbar:
www.nrwbank.de/bvv

 

Wie sich die Daten konkret auf Gemeindeebene darstellen, zeigen die aktualisierten Wohnungsmarktprofile, die die NRW.BANK für alle 396 Gemeinden Nordrhein-Westfalens erstellt hat. Die Profile sind auf der Website der NRW.BANK verfügbar:
www.nrwbank.de/wmp

Az.: 20.4.1.2-001/001 gr

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