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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 120/2013 vom 18.02.2013
Auszeichnung für Stadtwerke als Vorreiter der Energiewende
Badenova AG & Co. KG, ovag Energie AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall und Stadtwerke Haßfurt für vorbildliches Engagement geehrt. Stadtwerke spielen für das Gelingen der Energiewende eine wichtige Rolle. Um das Engagement kommunaler Energieerzeuger zu würdigen, lobte die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) deshalb im Jahr 2012 den Wettbewerb „Vorreiter der Energiewende: Stadtwerke und erneuerbare Energien“ aus. Jetzt stehen die Sieger fest: Vier der insgesamt 32 Teilnehmer ehrte die Umweltschutzorganisation am Dienstag (29.01.2013) in der Hauptgeschäftsstelle des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) in Berlin. Die Auszeichnung der badenova AG & Co. KG mit Sitz in Freiburg, der ovag Energie AG aus Friedberg, der Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH und der Stadtwerk Haßfurt GmbH begründete die Jury mit deren vorbildlicher und umfassender Ausrichtung im Hinblick auf die Energiewende.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützte den Wettbewerb als Kooperationspartner und war in der Jury vertreten. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im Frühjahr 2013 der Öffentlichkeit und interessierten Stadtwerken im Rahmen von drei Workshops vorgestellt. Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.duh.de/stadtwerkewettbewerb.html .
Gewinner des Bundeswettbewerbs
Das Stadtwerk Haßfurt GmbH mit Sitz in Bayern gehört zu 75 Prozent der Stadt Haßfurt, eine Kreisstadt in Unterfranken mit 13.500 Einwohnern. Als erstes Stadtwerk in Deutschland hat es flächendeckend im gesamten Versorgungsgebiet den Einbau von intelligenten Stromzählern vorgenommen und den Energieverbrauch der Kunden transparent gemacht. Ein wegweisendes Projekt ist das geplante Power-to-Gas-Vorhaben. Auch in Zukunft geht die Integration der erneuerbarer Energien zeitnah und konkret formuliert weiter: Bis 2015 soll der Strombedarf vollständig auf Basis regenerativer Energien sichergestellt werden.
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall, im Nordosten Baden-Württembergs gelegen, befinden sich zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Schwäbisch Hall. Verfolgt wird ein konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien, wie beispielsweise mit dem Bioenergiedorf im Ortsteil Raibach, an dessen Realisierung die Stadtwerke Schwäbisch Hall beteiligt waren. Rund die Hälfte der Gebäude ist an das Nahwärmenetz angeschlossen und bezieht zu 100 Prozent erneuerbare Wärme. Auch im Bereich der Netzintegration erneuerbarer Energien bringen sich die Stadtwerke als Kooperationspartner aktiv mit ein. Für die Zukunft haben die Stadtwerke Schwäbisch Hall eine ambitionierte Zielsetzung formuliert. Bis 2030 will die Stadt zusammen mit den angrenzenden Kommunen 100 Prozent erneuerbare Energieregion werden.
Die ovag Energie AG mit Sitz im hessischen Friedberg ist als Tochter der Oberhessischen Versorgungsbetriebe ein zu hundert Prozent kommunaler Regionalversorger im Eigentum der drei Landkreise. Die Stromerzeugung mit Windenergie hat bei der ovag Tradition: Gemeinsam mit dem Land Hessen errichtete die ovag 1990 den ersten hessischen Windpark, gleichzeitig der erste in einer Mittelgebirgslage in Deutschland. Bei der Errichtung von Solarparks wird auf die lokale Kooperation mit der Standortgemeinde und auf ein Bürgerbeteiligungsmodell gesetzt. Neben der Investition in eigene Anlagen setzt die ovag auch auf Energieeffizienz. Das Förderprogramm für den Einbau effizienter Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen stößt auf großes Interesse.
Die badenova AG & Co. KG mit Sitz in Freiburg im Breisgau betreibt als Regionalversorger die Energiebelieferung in Südbaden. Das Unternehmen befindet sich zu einhundert Prozent in kommunaler Hand, sticht durch eine Vielzahl innovativer, oft aufeinander aufbauender Projekte hervor. Im Gewerbepark Breisgau werden beispielsweise in der Biogasproduktions- und Biomethanaufbereitungsanlage u. a. Trauben- und Apfeltrester eingesetzt, die in der Region anfallen und eine Alternative zur herkömmlichen Maissilage sind. Erlöse aus Ökostromprodukten für Privat- und Geschäftskunden fließen in den „regiostrom-Fonds“, der den Ausbau regenerativer Energieanlagen in der Region in großem Maßstab fördert. Zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme wird am Aufbau eines virtuellen Kraftwerks gearbeitet, in der Erneuerbare-Energie- und KWK-Anlagen effektiv vernetzt werden.
Der Wettbewerb
Der Wettbewerb „Vorreiter der Energiewende - Stadtwerke und erneuerbare Energien“ erfasst die Bemühungen kommunaler Energieversorger, die Energiewende in verschiedenen Themenbereichen voranzubringen. Insgesamt haben sich 32 kommunale Energieversorger aus zehn Bundesländern an diesem Wettbewerb beteiligt.
Die Themenbereiche
Neben den Zahlen zur Energieerzeugungskapazitäten und den Anteilen regenerativer Energieträger wurden weitergehende Ansätze und Strategien, welche die Energiewende in Deutschland voranbringen, erfasst. Der Fragebogen gliederte sich in vier Themenbereiche:
- Energieerzeugung in eigenen Kraftwerken und Anlagenbeteiligungen
- Innovative Lösungen für die Netzintegration und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie Energieeffizienz
- Unternehmensausrichtungen und Kooperationen
- Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten und Öffentlichkeitsarbeit.
Kooperationspartner
Bei der Ausarbeitung des Fragebogens wurde die DUH von verschiedenen Institutionen tatkräftig unterstützt. Sie sind zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe Mitglied der Fachjury, welche die vier Sieger kürten:
- Agentur für erneuerbare Energien
- Becker Büttner Held - Büro Brüssel
- Deutscher Städte- und Gemeindebund, (Referatsleiterin Ute Kreienmeier)
- Deutscher Städtetag
- First Solar GmbH
- IZES gGmbH, Saarbrücken
- Stadtwerke Schwäbisch Hall (kein Mitglied der Fachjury)
- Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
Az.: II/3 811-00/8