Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung 372/2021 vom 29.06.2021

Badegewässer-Bericht der EU-Umweltagentur bestätigt Topqualität der deutschen Badegewässer

Am Dienstag, dem 1. Juni 2021, hat die Europäische Umweltagentur (EEA) ihren jährlichen Badegewässer-Bericht veröffentlicht. Aus diesem ist zu entnehmen, dass die Wasserbedingungen in den Seen, Flüssen und Küstengewässern in Deutschland nach wie vor überwiegend hervorragend sind.

In Deutschland wurden im Jahre 2020 insgesamt 2. 304 Badestellen analysiert und klassifiziert, wobei lediglich 11 der analysierten Badestellen, darunter sechs Küsten- und fünf Binnengewässer, vom EEA für mangelhaft befunden wurden. Grund für diese Beurteilung ist die Tatsache, dass in diesen Gewässern zu viele bedenkliche Bakterien im Wasser gefunden wurden. Bei einer solchen Einstufung in der Kategorie mangelhaft empfiehlt die EEA Badeverbote, Warnhinweise oder andere Maßnahmen.

Im Allgemeinen wird jedoch deutlich, dass der Anteil an mangelhaften Badegewässern insgesamt immer geringer wird. So halten 95 Prozent der analysierten Badegewässer in Deutschland laut EEA die in der Europäischen Union geltenden Mindeststandards ein, wobei sogar bei 89,9 Prozent der Badegewässer eine ausgezeichnete Wasserqualität attestiert werden konnte.

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt Deutschland mit diesen Werten immerhin im oberen Mittelfeld, hinter Dänemark auf Platz Sechs. Mit einer Quote von 95 Prozent an Badestellen mit exzellenter Qualität sind die Spitzenreiter in Sachen Wasserqualität, wie schon in vergangenen Jahren, die Länder Zypern, Österreich, Griechenland, Malta und Kroatien.

Insgesamt hat die Europäische Umweltagentur für ihren Bericht über 22.000 Badestellen in der EU (einschließlich der Schweiz, Albanien und Großbritannien) analysiert. Kriterium für die Einstufung der verschiedenen Gewässer ist dabei hauptsächlich die Belastung derer mit Fäkalbakterien, wie intestinale Enterokokken und Escherichia Coli. Im Gesamten kam die EEA dabei zu dem Ergebnis, dass 92,6 Prozent der Gewässer den europäischen Mindeststandards entsprechen und 82,6 Prozent über eine exzellente Wasserqualität verfügen. Dieses gute Ergebnis liege laut der EEA nicht zuletzt daran, dass durch verschiedene EU-Direktiven in den vergangenen 40 Jahren enorme Fortschritte und Verbesserungen in diesem Bereich erzielt werden konnten. Auch die Tatsache, dass es mittlerweile bedenkenlos möglich sei, in städtischen Gegenden baden zu gehen, sei ein Fortschritt der letzten Jahre, wobei es grundsätzlich dabei bliebe, dass die Wasserqualität an den Küsten Europas generell besser sei, als in inländischen Gebieten.

Aus kommunaler Sicht hinzuweisen bleibt allerdings, dass die grundsätzlich sehr hohe Qualität der Badegewässer in Europa kein alleiniges Kriterium der „Europäischen Wasserqualität“ an sich sein kann. In Europa und auch speziell in Deutschland spielen auch andere Faktoren beim „Wasserdargebot“ wie zum Beispiel Menge oder chemische Qualität eine große Rolle. Auch gehören Daten zum Grundwasser und zu den „hydromorphologischen“ Rahmenbedingungen zum Gesamtbild. Hier sehen die Zahlen und Daten nicht immer so günstig aus. Eine umfangreiche Bestandsaufnahme für Europa wird von der Kommission für das Jahr 2027 erwartet.

Weitere Informationen: www.eea.europa.eu

Az.: 23.0.15-001/001 gr

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