Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 243/2022 vom 20.04.2022

BBSR-Studie: Behörden in strukturschwachen Regionen ansiedeln

Eine Studie des Bundesamtes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat sich mit der Dezentralisierung von Behörden zum Zwecke der aktiven Strukturpolitik befasst. Dabei geht es um die Vor- und Nachteile solcher Maßnahmen und die Voraussetzungen, damit langfristige Wachstumsimpulse gesetzt werden.

Untersucht wurden hierbei sowohl bestehende wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Themenfeld als auch die gegenwärtige räumliche Verteilung von Bundeseinrichtungen. 2020 hatten nur 6 Prozent der Gesamtheit der Bundesbeschäftigten ihren Dienstsitz in peripherer oder sehr peripherer Lage, obwohl 25 Prozent der Bevölkerung dort lebt.

Anhand von vier Beispielen werden die durch eine Behördenverlagerung oder Neuansiedlung entstehenden Herausforderungen und Effekte dargestellt. Ausschlaggebend für eine positive Standortwahl seien vielfach das Engagement von Einzelpersonen sowie die Attraktivität einer Region. Als Faktoren für eine erfolgreiche Um- oder Neuansiedlung führt die Studie unter anderem folgende Punkte auf:

• gute Infrastrukturangebote

• Beschäftigungsmöglichkeiten für Partner/innen

• gesellschaftspolitische Faktoren wie Wahlverhalten und Altersstruktur der lokalen Bevölkerung

• lokale Bildungsangebote, um den Fachkräftebedarf zu decken

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Bundeseinrichtungen finden sich überwiegend in zentral gelegenen Orten, während periphere Kommunen als Standorte von Bundeseinrichtungen deutlich unterrepräsentiert sind. Zur Stärkung ländlicher Regionen ist es daher grundsätzlich sinnvoll, Behörden des Bundes und der Länder nicht nur in Großstädten und Metropolen, sondern vermehrt auch in strukturschwachen Regionen anzusiedeln. Auf diesem Weg werden Ballungszentren entlastet und zugleich die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Regionen mit Förderbedarf angeregt.

Wie die Studie zeigt, ist dies aber kein Selbstläufer. Es gilt, die regionalspezifischen Besonderheiten zu berücksichtigen und auch weiterzuentwickeln. Attraktive Arbeits- und Standortbedingungen sind ein wesentlicher Punkt, um Beschäftigten Anreize für den Umzug an einen neuen Standort zu geben. Dazu gehören unter anderem eine gute infrastrukturelle Anbindung, gute Bildungseinrichtungen, schnelles Internet und ein passendes Wohnungsangebot.

Wichtig ist insofern, dass der Bund die infrastrukturelle Stärkung ländlicher Regionen weiter in den Blick nimmt und die erforderlichen Maßnahmen, wie etwa ein gut ausgebauter SPNV und ÖPNV und die flächendeckende Versorgung mit einer Breitband-Infrastruktur, endlich umsetzt.

Weitere Informationen sind abrufbar unter

https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/startseite/topmeldungen/behoerdenansiedlungen-studie-2022.html.

Az.: 20.1.4.6-010/002 ste

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