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Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit
StGB NRW-Mitteilung 561/2004 vom 07.07.2004
Bekämpfung häuslicher Gewalt
Häusliche Gewalt gilt weltweit als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen und Kinder. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa jede fünfte Frau im Laufe ihres Lebens geschlechtsbezogene Gewalt mit Folgen für ihre Gesundheit erlebt. Kinder sind in einem solchen familiären Umfeld nicht nur gefährdet, selbst Opfer von Misshandlungen und Missbrauch zu werden. Bereits das Miterleben häuslicher Gewalt bedeutet für sie eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Lebenswelt mit entsprechenden Folgen für ihre Entwicklung.
Unter dem Titel Häusliche Gewalt die Rolle des Gesundheitswesens hat das Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen (MGSFF NRW) ein Papier veröffentlicht, welches gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Vorbereitenden Ausschusses der Landesgesundheitskonferenz und weiteren Expertinnen und Experten des Gesundheitswesens erarbeitet und von der Landesgesundheitskonferenz verabschiedet wurde. Es enthält Handlungsansätze für die tägliche Praxis und den Ausbau regionaler Kooperationen.
Die verschiedenen gesellschaftspolitischen Verantwortungsbereiche werden in dieser Empfehlung nicht umfassend dargestellt. Im Vordergrund steht vielmehr die Vorstellung auf der Grundlage der unterschiedlichen Erfahrungen eine gemeinsame Position des Gesundheitswesens zu beschreiben, die eine solide Basis für weitere Aktivitäten der Beteiligten des Gesundheitswesens zur Verbesserung des Schutzes von Opfern häuslicher Gewalt bieten kann.
Ansätze für die Weiterentwicklung werden vor allem im Bereich Ausbildung und Fortbildung in den Gesundheitsberufen sowie in der Bereitstellung von qualifizierten Informationsmaterialien gesehen.
Zum Thema Häusliche Gewalt die Rolle des Gesundheitswesens plant das Ministerium für Ende 2004 eine breit angelegte Fachtagung. Ausgerichtet als Forum für den interdisziplinären Austausch soll die Veranstaltung medizinisch/therapeutisches, psychologisches, frauenspezifisches und juristisches Fachwissen zusammenführen und Wege für den Aufbau bzw. die Weiterentwicklung von Kooperationen weisen. Besonderes Augenmerk soll auf Fragen der Prävention und Früherkennung liegen.
Das Eckpunktepapier Häusliche Gewalt die Rolle des Gesundheitswesens kann kostenlos angefordert werden beim MGSFF des Landes NRW, Broschürenstelle, 40190 Düsseldorf bzw. über das Internet (www.mgsff.nrw.de) und steht dort auch als Download zur Verfügung.
Az.: III/2 525