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StGB NRW-Mitteilung 402/2010 vom 20.09.2010
Bibliotheksverband zu Einsparungen bei kommunalen Bibliotheken
Nach Mitteilung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. sind 59 % aller kommunalen Bibliotheken von Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung bereits jetzt oder in den nächsten Monaten betroffen. Dies habe eine Umfrage, die der Deutsche Bibliotheksverband e.V. von April bis Mai 2010 unter seinen 1.284 hauptamtlich geführten kommunalen Bibliotheken durchgeführt habe, ergeben.
20 % aller Bibliotheken müssten seit dem Frühjahr 2010 mit einer globalen Haushaltssperre arbeiten, in Städten über 100.000 EW seien es 40 % aller Bibliotheken. Bei 43 % seien Kürzungen der Mittel bereits realisiert oder fest geplant, bei 28 % sollen die Gebühren erhöht werden, 1/3 sei aufgefordert worden, Vorschläge zur Haushaltskonsolidierung einzureichen.
Die Krise der öffentlichen Haushalte wirke sich jetzt unmittelbar auf die Angebote der Bibliotheken aus: 38 % der kommunalen Bibliotheken hätten entweder zeitlich begrenzt oder dauerhafte Kürzungen in ihrem Erwerbsetat zu verkraften. Es gebe bereits Bibliotheken, die in diesem Jahr ganz ohne Medienetat hätten auskommen müssen. 8 % der Bibliotheken müssten Öffnungszeiten kürzen, 23 % der Bibliotheken würden Veranstaltungen oder andere Angebote reduzieren, 13 % würden bereits geplante Projekte, wie z.B. Baumaßnahmen, streichen. 20 Bibliotheken hätten gemeldet, dass sie bereits ganze Abteilungen oder Zweigstellen hätten schließen müssen oder dass diese Schließung drohe.
Besonders stark von den Kürzungen betroffen seien die kommunalen Bibliotheken aus Nordrhein-Westfalen mit 64 % und Mecklenburg-Vorpommern mit 42 %. Auch der Personalbereich bleibe nicht verschont: 26 % der Bibliotheken hätten gemeldet, dass Stellen nicht wieder besetzt werden könnten, 21 % müssten mit dauerhaften Stellenstreichungen umgehen.
Die Zahlen belegen, wie dringend eine Reform des kommunalen Finanzsystems erforderlich ist.
Az.: IV/2 478