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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 97/2023 vom 15.02.2023
BMF-Schreiben zu § 4 Nr. 18 UStG
Die Vorschrift des § 4 Nr. 18 UStG wurde zum 1. Januar 2020 neu gefasst und durch die Neufassung unionsrechtskonform an die Vorgaben des Artikels 132 Abs. 1 Buchst. g MwStSystRL angepasst. Dementsprechend sieht die Neufassung eine Umsatzsteuerbefreiung für eng mit der Sozialfürsorge und der sozialen Sicherheit verbundene Leistungen von Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder anderen Einrichtungen vor, die keine systematische Gewinnerzielung anstreben, soweit diese nicht bereits in anderen Nummern des § 4 UStG genannt sind.
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die einschlägige BFH-Rechtsprechung nach Erörterung mit den obersten Finanzbehörden der Länder mit Schreiben vom 14. Februar 2023 (GZ: III C 3 - S 7175/21/10003 :003; DOK: 2023/0067105) eine Änderung des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses vorgenommen und folgende Anwendungsregelungen getroffen:
§ 4 Nr. 18 UStG in der Fassung des Gesetzes zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2451) und die Grundsätze dieses Schreibens sind auf Umsätze anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2019 erbracht wurden bzw. erbracht werden.
Für Leistungen der Träger des Jugendfreiwilligendienstes gelten die Grundsätze des BFH-Urteils vom 24. Juni 2020 – V R 21/19, unter Berücksichtigung der Grundsätze des BMF-Schreibens vom 18. August 2015 (BStBl I S. 659) in allen offenen Fällen. Für Umsätze, die vor dem 1. April 2023 erbracht werden, wird es nicht beanstandet, wenn der Unternehmer seine Leistungen abweichend von den Ausführungen des BMF-Schreibens als umsatzsteuerpflichtig behandelt bzw. behandelt hat.
Die Grundsätze des BFH-Urteils vom 24. März 2021 – V R 1/19 – zum Betrieb von Flüchtlingsunterkünften sind für Umsätze in allen offenen Fällen anzuwenden, die bis zum 31. Dezember 2019 erbracht wurden. Für Umsätze nach der Neufassung des § 4 Nr. 18 UStG zum 1. Januar 2020 sind die Urteilsgrundsätze nur noch für entsprechende Umsätze anzuwenden, die von Einrichtungen juristischer Personen des öffentlichen Rechts oder von anderen Einrichtungen, die keine systematische Gewinnerzielung anstreben, erbracht werden. Für Umsätze, die vor dem 1. Januar 2020 erbracht wurden, wird es nicht beanstandet, wenn der Unternehmer seine Leistungen abweichend von den o. g. Ausführungen als umsatzsteuerpflichtig behandelt hat.
Az.: 41.6.8.1-003/003 mu