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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 43/2019 vom 03.01.2019
Bundesverkehrsministerium-Studie zu Mobilität in Deutschland
Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) hat im Dezember 2018 den vollständigen Ergebnisbericht zu der Studie „Mobilität in Deutschland 2017“ vorgestellt. Die Untersuchung dient dazu, die Alltagsmobilität in Deutschland offenzulegen und anhand der Erkenntnisse die Mobilitätsnetze weiterzuentwickeln.
Die Studie wurde bereits zum dritten Mal nach 2002 und 2008 durchgeführt. Dafür befragen das Institut infas, das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und die IVT Research GmbH im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums mehr als 155.000 Haushalte zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten.
Das Verkehrsaufkommen und die Verkehrsleistung in Deutschland zeigen im Vergleich mit den vorherigen Studien nur geringe Veränderungen. Während das Verkehrsaufkommen mit 257 Millionen Wegen pro Tag leicht unter dem Wert aus 2008 liegt, ist die Verkehrsleistung leicht angestiegen auf 3,2 Milliarden Personenkilometer täglich.
Im Durchschnitt werden pro Tag eine Stunde und 20 Minuten für das Zurücklegen von Wegen aufgewendet. Der Zeitaufwand ist abhängig vom Raum: Menschen in Metropolen sind im Durchschnitt eine Viertelstunde pro Tag länger unterwegs als Menschen im ländlichen Raum.
Zentraler Bestandteil der Studie ist der Modal Split, der die prozentualen Anteile der Verkehrsmittel am Verkehrsaufkommen oder an der Verkehrsleistung angibt. In beiden Messungen dominiert nach wie vor das Auto. Allerdings verzeichnen das Fahrrad und der öffentliche Verkehr bezüglich der Verkehrsleistung einen größeren Zuwachs als das Auto. Insbesondere die Verkehrsleistung des Fahrrads ist gestiegen. Das bedeutet, dass Menschen nicht nur häufiger, sondern vor allem längere Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen. Der öffentliche Verkehr konnte hingegen im Verkehrsaufkommen im Vergleich zu 2008 um ein Viertel zulegen.
Neben dem Modal Split wurde auch das subjektive Empfinden der Verkehrsteilnehmer untersucht. Hier schneidet der öffentliche Nahverkehr deutlich schlechter ab als die anderen Verkehrsmodi. Das Auto ist weiterhin das beliebteste Verkehrsmittel.
Insbesondere in weniger städtisch geprägten Gebieten wird die Vielzahl der Wege mit dem Auto bestritten. In Metropolen hingegen werden weniger als die Hälfte der Strecken mit dem Auto zurückgelegt. Hier sind bereits 42 % der Haushalte autofrei. Hinzu kommt, dass die mehr als zwei Drittel der mit dem Auto zurückgelegten Strecken kürzer als zehn Kilometer sind. Dementsprechend bietet sich Potenzial für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der E-Mobilität.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind auf der Internetseite des BMVI abrufbar unter https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/mid-ergebnisbericht.pdf?__blob=publicationFile .
Az.: 33.0-003/002