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Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser
StGB NRW-Mitteilung 444/2019 vom 14.08.2019
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2020 für Bad Berleburg
Bad Berleburg, Aschaffenburg und Osnabrück sind die Sieger des Wettbewerbs um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden 2020. Die Auszeichnung wird seit 2012 von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergeben. Die Preisträger erhalten eine Fördersumme von jeweils 30.000,- Euro für Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung von der Allianz Umweltstiftung.
Die diesjährigen kommunalen Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises zeichnen sich insbesondere durch ihr strategisches und partizipatives Vorgehen in puncto Klimaschutz und der Erhaltung der Artenvielfalt aus. Sie leisten hervorragende Integrationsarbeit vor Ort, übernehmen aber auch globale Verantwortung. Die Preisverleihungen finden vor Ort in den Siegerstädten statt.
Mit dem Leitbild „Bad Berleburg 2030“ hat die „Stadt der Dörfer“ inmitten des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge ein Handlungsprogramm für eine zielgerichtete, nachhaltige Entwicklung erarbeitet, um dem demografischen Wandel zu begegnen und auch 2030 ein Wohnen und Wirtschaften in der Kernstadt und den umliegenden Dörfern zu ermöglichen. Für die Erreichung sorgen Maßnahmen wie z. B. das „Standort-Patennetz“ zur Fachkräftebindung oder die Konversion einer Industriebrache zum modernen „Zentrum Via Adrina“ mit dorfgemeinschaftlichen, feuerwehrtechnischen und touristischen Einrichtungen. Über außerschulische Lernorte im Bereich der Natur- und Erlebnispädagogik, naturnahen Tourismus sowie regionale Produkte begeistert der Kurort Menschen jeden Alters für die reichhaltige Natur des umliegenden Naturparks. Im Reallabor „WittgensteinWandel“ werden im Rahmen der „Digitalen Agenda BLB“ digitale Maßnahmen für mehr Lebensqualität erprobt.
Das Thema Nachhaltigkeit hat in der Stadt Aschaffenburg lange Tradition: Seit 1995 verfolgt die Hochschulstadt in Unterfranken mit dem „Agenda21-Prozess“ einen partizipativen Ansatz und achtet als regionaler Vorreiter in Sachen Fairtrade auf sozialgerechten Handel und bewussten Konsum. Das Thema Integration hat in der Stadt einen besonderen Stellenwert – ein Viertel der Bevölkerung weist einen Zuwanderungshintergrund auf. 2007 entwarf die Kommune ein eigenes Integrationsleitbild und unterstützt u. a. durch „Sprach- und Kulturvermittler“ bei der Integration. Zum Schutz der Biodiversität werden beim Öko-Projekt „Schlaraffenburger“ traditionelle Streuobstwiesen revitalisiert und gepflegt. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme eines Biomasseheizkraftwerks in der Altstadt wurden die Ziele der Energieeinsparung und des Umstieges der Wärmeversorgung von bisher fossilen Energien auf regenerative Energieträger erfolgreich umgesetzt.
Die niedersächsische Friedensstadt Osnabrück verfolgt bei ihrer nachhaltigen Entwicklung einen wirkungsbasierten, strategischen Steuerungsansatz und nutzt hierfür den eigens entwickelten Indikatoren-Katalog „KOSMOS“, der sowohl Verwaltung als auch Bürgerschaft befähigt, die Umsetzung strategischer Ziele detailliert zu überprüfen. Der partizipative Ansatz der Kommune zeigt sich ebenfalls beim städtebaulichen „Masterplan Innenstadt“, bei dem die Osnabrücker Bürgerschaft ihre Ideen zur nachhaltigen Stadtentwicklung einbringen konnte.
Der Masterplan setzt u. a. auf Nachverdichtung der Siedlungsstruktur, weniger Platz für den motorisierten Individualverkehr und mehr Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Umfangreiche Maßnahmen wie ökologische Standards in der Bauleitplanung, Deutschlands erstes Solardachkataster und die nachhaltige „Wirtschaftsförderung 4.0“ sorgen für mehr Klima- und Ressourcenschutz. Weitere Informationen und Kurzbegründungen zu den Kommunen können im Internet abgerufen werden unter www.nachhaltigkeitspreis.de .
Az.: 23.2.4-002/001 gr