Mitteilungen - Digitalisierung

StGB NRW-Mitteilung 384/2024 vom 13.06.2024

Digitalisierung: Kommunale Praxishilfe zur Messung räumlicher Auswirkungen von Smart-City-Maßnahmen

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) und das Fraunhofer IAO haben in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine Praxishilfe für Kommunen erarbeitet, die sie dabei unterstützen soll, die räumlichen Auswirkungen von Smart-City-Maßnahmen zu erfassen. Dies soll Kommunen dabei helfen, einzuschätzen, ob sich angedachte Maßnahmen mit Blick auf die von ihnen definierten Ziele einer lebenswerten und nachhaltigen Kommune und das Aufwand-Nutzen-Verhältnis lohnen. Die Publikation ist als schrittweises Handlungsmodell mit Praxisbeispielen konzipiert. Sie enthält dabei zudem Empfehlungen, wie Kommunen ihre Ziele erreichen können. Deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise nutzen zunehmend digitale Lösungen, um ihre Kommunen lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten. Um zukunftsgerichtete Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, die Auswirkungen von Smart-City-Maßnahmen auf ein Quartier, eine Stadt oder eine Region zu kennen. Doch oft ist unklar, wie sich diese Maßnahmen auf den öffentlichen Raum auswirken. Welche Veränderungen für den städtischen Verkehr bringen eine intelligente Ampelschaltung mit Bevorrechtigung für den ÖPNV? Helfen Parksensoren gegen den Parkdruck im Wohnquartier? Diesen und weiteren Fragen gingen das Deutsche Institut für Urbanistik und das Fraunhofer IAO in einer Studie nach und entwickelten ein Modell zur räumlichen Wirkungsmessung von Smart-City-Maßnahmen. Im Mittelpunkt der Publikation stehen Ziele und Wirkungen, die die Kommunen mit der entwickelten Methode regelmäßig überprüfen können. Sie können damit die Auswirkungen ihrer Maßnahmen auf den jeweiligen Raum als Wirkungsumgebung bewerten und geeignete Indikatoren zur Wirkungsmessung im Rahmen einer digital gestützten Stadt- oder Regionalentwicklung festlegen. Das Vorgehen ist praxisorientiert in sechs Schritten beschrieben: von der Gesamtstrategie und Formulierung der messbaren Ziele über die Umsetzung von Maßnahmen bis hin zu deren Evaluation. Zudem ist es flexibel und kann auch für die Wirkungsmessung fortgeschrittener Maßnahmen eingesetzt werden. In der Studie gibt das Forschungsteam zudem Empfehlungen, wie Kommunen ihre Ziele erreichen können. Diese betreffen unter anderem finanzielle und personelle Ressourcen, nachhaltiges Wissensmanagement und den Umgang mit Daten.

Die Publikation sowie weitere Informationen und Grafiken sind unter difu.de abrufbar. Hintergrund Die aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) und des Fraunhofer IAO ist Teil der wissenschaftlichen Begleitung der „Koordinierungs- und Transferstelle Smart City“ (KTS) im Rahmen der Fördermaßnahme „Modellprojekte Smart Cities“ (MPSC), durch die Studien und Expertisen erarbeitet werden, um neue Erkenntnisse und bedarfsgerechte Lösungen für die kommunale Praxis zu gewinnen. Die Fördermaßnahme wird seit 2019 vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit insgesamt 73 Modellprojekten umgesetzt. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) koordiniert die Forschung innerhalb der Fördermaßnahme. Von diesem Wissen sowie den Erfahrungen und Lösungen sollen langfristig alle Kommunen in Deutschland profitieren. Informationen zur Fördermaßnahme, den Modellprojekten Smart Cities und der Arbeit der KTS finden Sie unter: www.smart-city-dialog.de. Anmerkung des DStGB und des StGB NRW Die Studie greift mit der Wirkungsmessung von Smart-City-Maßnahmen eine aus kommunaler Sicht wichtige Fragestellung auf, die bei der Entscheidung und Umsetzung in den Kommunen eine große Rolle spielt. Die kommunale Praxishilfe kann hier Unterstützung bieten. Dabei wurde nicht nur die Perspektive der größeren Kommunen, sondern auch die von kleineren und ländlich gelegenen Kommunen mitberücksichtigt. Klar ist allerdings auch, dass die Umsetzung von Smart-City-Konzepten nicht nur aus der Perspektive der Wissenschaft zu betrachten ist, sondern sich durch den klugen Einsatz digitaler Lösungen an den konkreten Herausforderungen vor Ort orientieren sollte. Es ist zu begrüßen, dass die Unterstützung der Kommunen im Bereich Smart Cities und Regionen insgesamt stärker in den Fokus gerät. So steht in der kommenden Woche der Abschluss des sogenannten Stufenplans „Smarte Städte und Regionen“ bevor, der Empfehlungen – getragen durch eine breite Akteursvielfalt von Bund, Ländern, Kommunen und Kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – herausgeben wird.

Quelle: DStGB Aktuell 2324 vom 07.06.2024  

Az.: 17.0.5.16-001/001

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