Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 191/2012 vom 26.03.2012

Entwicklung des Energieverbrauchs im Jahr 2011

Das Bundesumweltministerium und die Arbeitsgemeinschaft für Energiebilanzen e.V. (AGEB) haben neue Daten des Energieverbrauchs in Deutschland für das Jahr 2011 vorgelegt. Der deutliche Anstieg des Ausbaus Erneuerbarer Energien führte zu einem Anteil von 20,1 Prozent an dem gesamten Bruttostromverbrauch. Lediglich der Anteil an Braunkohle, der sich um 3,3 Prozent erhöht hat, liegt mit 24,9 Prozent darüber. Der Primärenergiebedarf sank dagegen insgesamt um mehr als 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei sich die Energieproduktivität erhöhte.

Während die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. einen Gesamtbericht über den Primärenergieverbrauch in Deutschland für das Jahr 2011 vorlegte, setzte sich das Bundesumweltministerium in seiner Auswertung mit der Entwicklung des Ausbaus erneuerbarer Energien und deren Anteile an der Energiebereitstellung insgesamt auseinander. Die Ergebnisse ergänzen sich insoweit.

Ausbauzahlen der Erneuerbaren Energien für das Jahr 2011:

Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung ist laut Bundesumweltministerium mit 20,1 Prozent um mehr als 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2010: 17 Prozent) gestiegen und erreiche damit knapp 122 Mrd. Kilowattstunden (kWh). Den größten Anteil an der Steigerung haben die Windenergie mit 7,7 (2010: 6,2 Prozent) und die Solarenergie mit einem starken Anstieg von 1,9 auf 3,1 Prozent. Während die biogenen Energieträger einen Anteil von 6,1 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent) ausmachten, sank der Anteil aus Wasserkraft leicht ab. Der Anteil am gesamten Endenergieverbrauch, d.h. an Strom, Wärme und Kraftstoff, liege bei 12,2 Prozent, die Erneuerbaren haben knapp 294 Mrd. KWh Endenergie bereitgestellt. Insgesamt haben die Erneuerbaren Energien ihren Beitrag an der Energieversorgung 2011 deutlich steigern können. Einhergehend mit der Zunahme Erneuerbarer Energien ist die Stromerzeugung aus Kernkraft laut AGEB um rund ein Viertel eingebrochen.

Die energiebedingten CO2-Emissionen haben sich laut Auswertung reduziert. Etwa 129 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen seien im Jahr 2011 vermieden worden. Einen erheblichen Anteil daran habe die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Die AGEB kommt dagegen zu dem Schluss, dass sich der CO2-Austoß zwar verringert habe, jedoch nicht so stark wie der Energieverbrauch, was auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen, insbesondere der Braun- und Steinkohle und des Mineralöls, zurückzuführen sei.

Die Auswertung des Bundesumweltministeriums steht zur Verfügung unter

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_in_zahlen_2011_bf.pdf

Primärenergieverbrauch für das Jahr 2011:

Die Auswertung der AGEB, die sich am Primärenergieverbrauch orientierte, kam zu dem Ergebnis, dass aufgrund der Witterung und des hohen Preisniveaus der Energieverbrauch im Jahr 2011 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung habe. Die AGEB hob hervor, dass die deutlich angestiegene Nutzung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien einen erheblichen Anteil an dieser Entwicklung habe. Trotz des starken Abfalls habe sich die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität bemerkenswert erhöht. Je Euro Wirtschaftsleistung wurden 2011 drei Prozent weniger Energie als im Vorjahr eingesetzt. Die Energieeffizienz habe sich folglich erheblich gesteigert.

Von allen fossilen Energieträgern sei der Erdgasverbrauch am stärksten zurückgegangen. Der Absatz auf dem Wärmemarkt sei rückläufig gewesen. Auch der Mineralölverbrauch sei deutlich gesunken. Anders als Gas, Öl und Steinkohle stieg der Anteil bei der Braunkohle auf 3,3 Prozent. Rund 90 Prozent der inländischen Braunkohlegewinnung gehe auf Lieferungen an die Kraftwerke zurück.

Im Bruttostromverbrauchvergleich liegen die Erneuerbaren Energien (20,1 Prozent) hinter der Braunkohle mit einem Anteil von 24,9 Prozent, jedoch vor der Steinkohle (18,6 Prozent), der Kernenergie (17,6 Prozent) und dem Erdgas (13,7 Prozent).

Auch 2011 konnten Stromexportüberschüsse verzeichnet werden. Diese seien allerdings mit 6 Mrd. kWh deutlich niedriger ausgefallen als im Vorjahr mit 17,7 Mrd. kWh. Die Exportüberschüsse seien im Stromaustausch mit der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Polen und Luxemburg entstanden.

Die Auswertung der AGEB vom 05.03.2012 ist abrufbar unter

http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=118 

Az.: II gr-ko

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