Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser
StGB NRW-Mitteilung 192/2022 vom 07.03.2022
Erster Naturschutzbericht für NRW
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW (MULNV) hat am 03.03.2022 den ersten Naturschutzbericht für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Eine wesentliche Grundlage für eine vorsorgende und nachhaltige Politik zum Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt sind aktuelle und umfassende Daten. Der Naturschutzbericht liefert erstmals eine gebündelte Analyse umfangreicher Fakten zur biologischen Vielfalt in NRW. Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten teilen sich rund 70 verschiedene Lebensraumtypen. Die Analyse der einzelnen Lebensräume verdeutlicht einerseits den weiterhin kritischen Zustand der Biodiversität, macht andererseits aber auch Verbesserungen sichtbar. So setzt sich auch im Jahr 2020 beim Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ eine positive Entwicklung fort. Populationen bedrohter Arten wachsen wieder und einst verschwundene Tiere kehren nach Nordrhein-Westfalen zurück, darunter Biber, Weiß- und Schwarzstorch, Uhu, Wanderfalke, Feldhamster und Fischotter. Gleichzeitig zeigt der Naturschutzbericht weiteren Handlungsbedarf auf. Der Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ bewertet den Zustand von Natur und Landschaft als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Er beruht auf der Bestandsentwicklung von 61 Brutvogelarten, die die Situation in den vier Hauptlebensräumen Agrarland, Wald, Siedlung und Gewässer repräsentieren. Darunter sind Arten wie Feldlerche, Kiebitz, Kleiber, Rauchschwalbe oder Eisvogel, die sensibel auf Veränderungen von Flächennutzungen reagieren und so Aussagen zur Nachhaltigkeit zulassen. Der Indikator zeigt in den letzten Jahren für alle vier Hauptlebensräume Verbesserungen, die sich in Wäldern und Siedlungen auch bereits in einem positiven 10-Jahrestrend widerspiegeln. Erstmals hat sich 2020 zudem ein positiver 10-Jahrestrend des Gesamtindikators im Folgejahr bestätigt. Es ist Ziel der Landesregierung, diese Trendwende zu verstetigen und die positive Entwicklung konsequent voranzutreiben. Ambitioniertes Ziel ist es, den Artenschwund in allen Lebensräumen zu stoppen. Zur Vernetzung der vielfältigen Lebensräume plant das Umweltministerium einen weiteren Ausbau des Biotopverbundes. Ein Schwerpunkt der Artenschutzpolitik des Landes sind unter anderem Initiativen in der Land- und Forstwirtschaft. Aufgrund ihrer großen ökologischen Bedeutung als Lebensraum für seltene und gefährdete Arten plant das Umweltministerium einen deutlichen Ausbau sehr extensiv genutzter Flächen sowie Naturarealen in der Land- und Forstwirtschaft. Der erstmals veröffentlichten nordrhein-westfälischen Naturschutzbericht 2021 kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
Az.: 26.0.6-014/002 gr