Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung 516/2022 vom 22.08.2022

Extremwetter verursachen in Deutschland über 80 Mrd. Euro Schaden

Eine aktuelle vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) in Auftrag gegebene Prognos-Studie hat die Schäden und Kosten ermittelt, welche durch die Folgen der Klimakrise bislang entstanden sind.

Die vorliegenden Untersuchungen aus dem aktuellen Projekt „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ zeigen, dass seit 2000 in Deutschland jährlich im Schnitt mindestens 6,6 Mrd. Euro an Schäden entstanden sind. Die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019 sowie die verheerenden Sturzfluten und Überschwemmungen im Juli 2021, insbesondere an Ahr und Erft, stechen hierbei heraus und haben insgesamt rund 80,5 Mrd. Euro Schadenskosten verursacht.

Schätzungsweise 35 Mrd. Euro Schäden entstanden durch Hitze und Dürre in den Jahren 2018 und 2019. Die Folgekosten der Sturzfluten und Überschwemmungen im Juli 2021 summieren sich auf mehr als 40 Mrd. Euro. Weitere Schäden in Höhe von rund 5 Mrd. Euro wurden durch vereinzelte Sturm- und Hagelereignisse verursacht.

Die Schadenskosten entlang der Handlungsfelder der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) setzen sich wie folgt zusammen:

  • Unter Hitze und Dürre litten vor allem die Forst- sowie die Landwirtschaft in weiten Teilen Deutschlands. Diese Wirtschaftszweige mussten allein für die beiden Extremjahre 2018 und 2019 etwa 25,6 Mrd. Euro Schadenskosten verbuchen.
  • Weitere 9 Mrd. Euro Schadenskosten traten in Industrie und Gewerbe auf, da die Produktivität in der arbeitenden Bevölkerung hitzebedingt sank.
  • Von den lokalen Sturzfluten und Überschwemmungen im Jahr 2021 waren besonders private Haushalte mit Schäden in Höhe von 14 Mrd. Euro betroffen. Aber auch im Bauwesen (6,9 Mrd. Euro), an Verkehrsinfrastrukturen (6,8 Mrd. Euro), sowie in Industrie und Gewerbe (5,0 Mrd. Euro) entstanden erhebliche Schäden.

Die Autoren weisen zudem darauf hin, dass die ermittelten Gesamtschäden eine Untergrenze darstellen. Die tatsächlich angefallenen Schadenskosten liegen aufgrund einzelner bislang nicht untersuchter Schadensereignisse sowie nicht bezifferbarer Wirkungen, wie den gesundheitlichen Auswirkungen oder den Folgen für die biologische Vielfalt, noch höher.

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Die Studie zeigt die immensen Schäden, welche in den letzten Jahren durch Extremwetterereignisse verursacht wurden. Die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens wird durch den Klimawandel deutlich verstärkt.

Um weitreichendere Schäden zu vermeiden und das Leben in unseren Städten und Gemeinden weiterhin lebenswert zu halten, rücken Fragen des Klimaschutzes deutlicher in den Vordergrund. Doch auch Klimaanpassungsmaßnahmen sind für eine Vielzahl an Kommunen von großer Wichtigkeit.

Kommunen bleiben in diesem Kontext Schlüsselakteure. Damit sie hier handlungsfähig bleiben, bedarf es der gemeinschaftlichen Anstrengungen mit Bund und Ländern, um sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabenstellung zu stellen. Die Ankündigungen des BMUV im Rahmen ihres Sofortprogramms, die Klimaanpassung deutlich auszuweiten, müssen insofern schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden. Dazu gehört neben ausgeweiteten Fördermitteln insbesondere eine verstärkte Beratung und Vernetzung von Kommunen im Rahmen des Zentrums für Klimaanpassung.

Weitere Informationen dazu sind zu finden unter: www.bmwk.de

Az.: 24.0.16.3-006/001 gr

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