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Mitteilungen - Bauen und Vergabe
StGB NRW-Mitteilung 164/2016 vom 16.02.2016
Fortbildung zu Konfliktvermeidung bei Windenergieplanung
Windenergieplanungen sind selten konfliktfrei. Gerade Mitarbeiter aus der kommunalen Verwaltung benötigen Fähigkeiten, entstehende Konfliktpotenziale einzuschätzen und passende Bearbeitungsstrategien zu wählen. Es bedarf einer persönlichen Konfliktkompetenz, um die eigene Rolle zu reflektieren sowie in emotional aufgeladenen Situationen deeskalierend kommunizieren zu können. Vor diesem Hintergrund richtet die FA Wind (Fachagentur Windenergie an Land) unter Beteiligung professioneller Mediatoren eine Fortbildung für kommunale Vertreter aus.
Konflikte gehören zum Alltagsgeschäft in der kommunalen Windplanung. Häufig stehen sich scheinbar schwer vereinbare Interessen von Bürgern, Vorhabenträgern und Investoren sowie der Gemeinde gegenüber. Unsicherheiten in Bezug auf wirtschaftliche und gesundheitliche Konsequenzen oder landschaftliche Belastungen lassen leicht die Emotionen hochkochen. Vertreter von Kommunen werden häufig zu Blitzableitern für die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen, die auf höheren Ebenen getroffen wurden.
Daher brauchen gerade Mitarbeiter aus der kommunalen Verwaltung die Fähigkeiten, entstehende Konfliktpotenziale einzuschätzen und die passende Bearbeitungsform zu wählen. Darüber hinaus bedarf es einer persönlichen Konfliktkompetenz, um die eigene Rolle zu reflektieren sowie in emotional aufgeladenen Situationen deeskalierend kommunizieren zu können. Durch die Weiterbildung können die Vertreter von Städten und Gemeinden genau diese Kompetenzen vertiefen:
- Verfahrenskompetenz:
- Sie gewinnen einen Überblick über die verschiedenen Formate und Erfolgsprinzipien von Beteiligung. Sie lernen verschiedene Unterstützungsmodelle kennen und wissen, wie sie diese sinnvoll einsetzen können.
- Konfliktanalysekompetenz:
- Sie erlernen das Handwerkszeug, um Konfliktsituationen in Ihrer Kommune zu analysieren und sinnvolle Interventionsmöglichkeiten abzuleiten.
- Kommunikationskompetenz:
- Sie erhalten Hilfestellungen und üben sich darin, selbst in einer aufgeheizten Stimmung deeskalierend zu kommunizieren.
- Verhandlungskompetenz:
- Sie bekommen Anregungen, wie Sie Ihre eigenen Interessen und Ihre Rolle in Beteiligungsprozessen reflektieren und erfolgreicher vertreten können.
- Reflexionsraum:
- Sie haben die Möglichkeit, eigene Fälle einzubringen und gemeinsam geeignete Lösungsoptionen zu entwickeln.
Die Weiterbildung ist ein lebendiger Mix aus Wissensvermittlung, interaktiven Übungen und Kleingruppenarbeit. Sie können Ihre eigenen Fälle und Anliegen kontinuierlich einbringen und für Ihre Praxis konkrete Handlungsstrategien erarbeiten. Termine und Orte der Veranstaltung:
- 04. und 05. April in Schwerin
- 11. und 12. April in Mannheim
- 13. und 14. April in Osnabrück
1. Tag: Beginn 13:00 Uhr
- Konfliktanalyse rund um die Windenergie: Themen, Akteure, Interessen
- Von 'Informieren' bis 'Gemeinsam gestalten': Formate und Erfolgsprinzipien von Beteiligung
- 'Verstehen' heißt nicht 'einverstanden sein': Deeskalation in schwierigen Situationen
- gemeinsames Abendessen ab 19:00 Uhr
2. Tag (inkl. Mittagsimbiss): Beginn 9:00 Uhr
- Verhandlungsführung in der Windplanung: Rollen und Interessen
- Individuelle Fallberatung: Gemeinsam Handlungsstrategien entwickeln
- Seminarende: 15:00 Uhr
Da die Gruppengröße auf max. 16 Personen beschränkt ist, wird über die Teilnahme erst nach persönlicher Rücksprache entschieden. Für kommunale Teilnehmer ist die — abgesehen von den Hotelkosten — unentgeltlich. Weitere Informationen zum Programm und den Veranstaltungsorten können auf der Internetseite der FA Wind unter http://www.fachagentur-windenergie.de/aktuell/detail/fa-wind-bietet-ruestzeug-fuer-kommunen.html abgerufen werden.
Az.: 20.1.4.1-002/001