Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 650/2022 vom 15.11.2022

Gasspeicher: Bundesnetzagentur sieht positive Entwicklung

In einem Papier mit dem Titel „Neuberechnung: Wie lange reichen die Speicher?“ zieht die Bundesnetzagentur eine positive Zwischenbilanz für die Gas-Versorgungslage in Deutschland. Ausgehend von der aktuellen Situation im Oktober 2022 stehen insgesamt nur geringfügig kleinere Menge an Gas zur Verfügung als in den Vorjahren. Die Behörde weist aber auch darauf hin, dass es weiterhin eines sparsamen Umgangs mit Gas bedarf, damit Deutschland über den gesamten Winter kommt und eine gute Ausgangsbasis für den Winter 2023 hat.

Wenn wir in Deutschland unser Sparziel von mindestens 20 Prozent weiterhin einhalten, drei LNG-Terminals spätestens zum Jahresbeginn einspeisen und der erwartete, winterbedingte Rückgang der Importe sowie der Anstieg der aktuell besonders niedrig ausfallenden Exporte eher moderat ausfällt, dann kommen wir ohne eine nationale Gasmangellage durch den Winter, so lautet das Fazit der Bundesnetzagentur.

Grundlage dafür sind Berechnungen der Behörde zu Ausgangsszenarien, die auf der aktuellen Import- und Exportsituation im Gasbereich beruhen und zugleich unterstellen, dass eine Verbrauchreduzierung um 20 Prozent gelingt. Ergebnis ist, dass es lediglich in einem einzigen von vier Folgeszenarien zu einer Gasmangellage im Februar 2023 kommen könnte. Dieses Szenario beruht auf einer langen Kälteperiode im Februar (01.-15.02.), angelehnt an den kalten Winter in 2012 (Durchschnittstemperatur 8,8 Grad).

Grund für die positive Zwischenbilanz ist, dass sich im Vergleich zu früheren Berechnungen mehrere Variablen deutlich in eine positive Richtung verändert haben, was die Energiesicherheit für Deutschland und das Abwenden einer Gasmangellage betrifft:

  • Die Speicherfüllstände sind deutlich höher als prognostiziert und das finale Füllziel des Speichergesetzes (95 Prozent zum 01.11.) wird bei einer Fortschreibung der aktuellen Wetterlage voraussichtlich erfüllt und ggf. sogar übertroffen, obwohl die Importmengen über die Nord Stream 1 Pipeline seit Ende August zum Erliegen gekommen sind;
  • die Importe aus den Niederlanden, Belgien und in den letzten Wochen auch aus Frankreich sind noch einmal gestiegen. Deutschland profitiert von der LNG Import-Infrastruktur in den Benelux-Ländern. Die Importmengen aus Norwegen konnten auch gesteigert werden;
  • gleichzeitig sind die Exporte nach der endgültigen Liefereinstellung durch die Nord Stream 1 Ende August in Richtung Österreich, Tschechien und Frankreich sehr stark gesunken und dürften vorerst auf einem niedrigen Niveau verbleiben;
  • das dritte schwimmende LNG Terminal (FSRU) in Lubmin geht wahrscheinlich spätestens zum Jahreswechsel in Betrieb. Die jährliche Importmenge von rund 3 bcm erhöht die Versorgungssicherheit im Nordosten deutlich. Aber auch der Südosten dürfte profitieren, weil die zusätzlichen LNG Mengen über die bisherigen Nord Stream 1 Anschlussleitungen ins bayrische Waidhaus genutzt wer-den können.

Das Papier vom 20.10.2022 schreibt die Szenario-Berechnungen von Anfang August 2022 fort und ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar: www.bundesnetzagentur.de

Az.: 28.6.1-002/025

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