Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 84/2022 vom 14.02.2022

Grenzpreise für Strom und Gas im Jahr 2020

Das Statistische Bundesamt hat die Grenzpreise für die Zahlung von Konzessionsabgaben im Jahr 2020 bekannt gegeben. Der Grenzpreis Strom beträgt 15,15 Cent, der Grenzpreis Gas 3,25 Cent.

1. Grenzpreis Strom

Der Grenzpreis Strom für das Jahr 2020 beträgt 15,15 Cent/kWh. Maßgeblich ist hierbei der statistisch ermittelte Durchschnittserlös für das Jahr 2020.

Der Grenzpreis betrifft Lieferungen an Sondervertragskunden. Nach § 2 Abs. 4 KAV dürfen Konzessionsabgaben für Strom an Sondervertragskunden nicht vereinbart oder gezahlt werden, wenn der Preis für die Lieferung bestimmte Grenzpreise unterschreitet.

Der Grenzpreis ist gesetzlich definiert als Durchschnittserlös der Versorgungsunternehmen je Kilowattstunde Strom, berechnet aus den Stromlieferungen an alle Sondervertragskunden. Er dient den Gemeinden und den Energieversorgungsunternehmen als Grundlage zur Berechnung der Konzessionsabgaben.

Mit 15,15 Cent je Kilowattstunde lag der Grenzpreis im Jahr 2020 4,3 Prozent über dem Jahres 2019. Der Durchschnittserlös an alle Letztverbraucher belief sich im Jahr 2020 auf 26,6 Cent je Kilowattstunde, das war ebenfalls ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber 2019. Bei der Abgabe an Tarifkunden (Haushalte und Kleinstverbraucher) erlösten die Versorgungsunternehmen 2020 im Durchschnitt 19,00 Cent je Kilowattstunde, das waren 6,4 Prozent mehr als 2019.

2. Grenzpreis Gas

Der Grenzpreis für Gaslieferungen an Sondervertragskunden beträgt 3,25 Cent/kWh. Maßgeblich ist hierbei ebenfalls der statistisch ermittelte Durchschnittserlös für das Jahr 2020. Damit ist der Grenzpreis um 5,4 Prozent gegenüber 2019 gesunken.

Bei der Abgabe an die privaten Haushalte erlösten die Versorgungsunternehmen 2020 im Durchschnitt 5,17 Cent je Kilowattstunde, 2,3 Prozent mehr als 2019. Der Durchschnittserlös aus der Gasabgabe an die Industrie belief sich 2020 auf 3,25 Cent je Kilowattstunde. Das ist ein Minus von 5,4 Prozent gegenüber 2019.

Für die Berechnung des Grenzpreises beim Gas ist § 2 Abs. 5 KAV maßgeblich. Danach gilt: Bei Gasversorgungsunternehmen, die vor 1992 keine Sonderkunden versorgt haben, ist als Basis der Durchschnittserlös aus den Lieferungen an alle Letztverbraucher gemäß amtlicher Statistik im Jahr der Aufnahme der Versorgung von Sonderkunden maßgebend. Der Grenzpreis wird ohne Umsatzsteuer ausgewiesen. Bei den übrigen Gasversorgungsunternehmen ist die Basis für die Berechnung des Grenzpreises laut § 2 Abs. 5 Nr. 1 S. 1 der Konzessionsabgabenverordnung 1,5 Cent/kWh.

Das Statistische Bundesamt weist – wie in den Jahren zuvor – darauf hin, dass die genannten Werte vorläufig sind.

Die Grenzpreise sind im Internet abrufbar unter: www.destatis.de

Az.: 28.7.1-006/002 we

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