Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 336/2001 vom 05.06.2001
Höherer Überschuss der Sparkassen im 1. Quartal 2001
Die deutschen Sparkassen haben im ersten Quartal 2001 den Jahresüberschuß gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent auf rund eine Mrd. DM gesteigert. Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern verbesserte sich spürbar von 7 Prozent auf 8,5 Prozent.
Diese Quartalszahlen präsentierte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des DSGV, Thomas Mang, in einer Pressekonferenz am Rande des Deutschen Sparkassentages in München.
Erstmals seit 5 Jahren wiesen die gesamten Geldanlagen bei den Sparkassen mit plus 1,8 Mrd. Euro im ersten Quartal des Jahres wieder einen Zuwachs aus. Bei den Privatpersonen haben sich die Geldanlagen mit plus 6,4 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal sogar verdreifacht (l/2000: 2,1 Mrd. Euro). Dabei kommt der bisherige Rückgang bei den klassischen Kundeneinlagen langsam zum Stillstand (minus 0,4 Prozent). Die Sparkassen konnten netto Eigenemissionen in Höhe von plus 500 Mio. Euro absetzen. Noch deutlicher war die positive Entwicklung bei den Termingeldern. Dort war im 1. Quartal 2001 ein Zuwachs von 800 Mio. Euro zu verzeichnen, nach minus 3,7 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Und der Abschmelzungsprozeß bei den Spareinlagen verlangsamt sich bei minus 3,4 Mrd. Euro (1/2000 minus 6,8 Mrd. DM).
Demgegenüber zeigten im Kundenwertpapiergeschäft die Abwärtsbewegungen an den Kapitalmärkten ihre Spuren. Die Umsätze (Volumina) in Aktien und Investmentfonds lagen im ersten Quartal 2001 um 65 % bzw. 58 % niedriger als vor Jahresfrist. Dies betrifft Käufe und Verkäufe gleichermaßen. Der Nettoabsatz verringerte sich im 1. Quartal 2001 gegenüber 2000 um fünfzig Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Nach Einschätzung Mangs ist darin allerdings lediglich eine Normalisierung gegenüber dem außergewöhnlich guten Wertpapierjahr 2000 zu sehen. Die Kunden hätten sich nicht grundsätzlich aus den Wartpapiermärkten zurückgezogen. Der Boom und die Euphorie des Jahres 2000 seien aber vorbei, die nüchterne Bewertung greife um sich. Mit plus 15 Prozent verzeichneten demgegenüber Rentenwerte eine deutliche Aufwärtsbewegung.
Im Kundenkreditgeschäft hat sich das Wachstum gegenüber dem guten Vorjahresergebnis leicht abgeschwächt. Der Kreditbestand wuchs um 3,9 Mrd. Euro nach 5,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Damit handelt es sich um das zweitbeste Ergebnis der letzten 5 Jahre. Allerdings schleicht sich nach Einschätzung Mangs bei den Unternehmenskrediten eine leichte Abschwächung ein. Gerade im Mittelstand fehle das Vertrauen in eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung.
Die Rentabilitätssituation der deutschen Sparkassen bleibt auch in 2001 angespannt. Mang sieht allerdings vorsichtig hoffnungsvolle Zeichen. Die operativen Ergebnisse fielen nur noch geringfügig niedriger aus. Zwar sei der Zinsüberschuß im 1. Quartal nochmals leicht abgesunken. Bei den Provisionsergebnissen könnten die Sparkassen allerdings die gute Marke des Jares 2000 mit 0,56 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) halten. Das Bewertungsergebnis beträgt minus 0,35 Prozent der DBS nach minus 0,45 Prozent im Vorjahr. Dies ist in erster Linie auf geringere Wertberichtigungen für das Kreditgeschäft zurückzuführen.
[Quelle: DStGB Aktuell 2001 v. 18.05.2001]
Az.: IV 961-10