Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 89/2018 vom 12.12.2017

Immobilienmarktbericht 2017 der amtlichen Gutachterausschüsse

Die Ausgaben für Immobilien lagen im Jahr 2016 fast 25 Prozent höher als noch zwei Jahre zuvor. Während Käuferinnen und Käufer im Jahr 2014 191 Mrd. Euro investierten, waren es im Jahr 2016 bereits 237,5 Mrd. Euro — bei 1 Mio. Transaktionen. Von 2009 bis 2016 stiegen die Ausgaben für den Immobilienkauf um jährlich 9 Prozent. Das geht aus dem 5. Immobilienmarktbericht Deutschland hervor. Dieser wird vom Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse in der Bundesrepublik Deutschland (AK OGA) herausgegeben.

Intensiv begleitet wurde die Studie auch durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn. Die Analysen basieren auf Grundstückskaufverträgen, die den Gutachterausschüssen in der Bundesrepublik Deutschland durch Notare oder sonstige beurkundende Stellen zur Verfügung zu stellen sind. Aus diesen Verträgen leiten die Gutachterausschüsse Immobilienmarktdaten ab, die der Redaktionsstelle für den Immobilienmarktbericht Deutschland übermittelt werden. 

Investitionsschwerpunkt bleibt dem Bericht zufolge der Wohnungsmarkt: Im Jahr 2016 gaben Käuferinnen und Käufer 155,7 Mrd. für Wohnimmobilien aus, 2014 waren es noch 130,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von knapp 20 Prozent. Besonders die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum zogen an. Im Bundesdurchschnitt kostete im Jahr 2016 der Quadratmeter Wohnfläche für ein gebrauchtes freistehendes Ein- und Zweifamilienhaus 1.545 Euro. Die höchsten Quadratmeter-Preise wurden in München (Stadt: 8.500 Euro; Landkreis München: 7.500 Euro) und in Konstanz (5.150 Euro) erzielt. Weitaus weniger mussten Käufer in den Landkreisen Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt (380 Euro) oder im Kyffhäuserkreis in Thüringen (470 Euro) zahlen.  

Bei den Baugrundstücken dominierten Transaktionen für die Eigenheimbebauung. Auf sie entfielen im Jahr 2016 etwa 70 Prozent der Verkäufe von Bauplätzen. Dies entspricht einem Geldumsatz von 12,9 Mrd. Euro. Im Mittel kostete ein Eigenheimbauplatz in Deutschland etwa 108 Euro je m². Die Spanne reichte dabei von durchschnittlich 10 Euro je m² Grundstück im Saale-Orla-Kreis in Thüringen bis zu 1.600 Euro je m² in der Stadt München. In Stuttgart lag der Preis bei 920 Euro je m², in Wiesbaden mussten Käufer im Durchschnitt 840 Euro je m² aufbringen.  

Mit jeweils rund 5.900 Verkäufen in 2015 und 2016 blieb die Zahl der Transaktionen von Bauplätzen für Mehrfamilienhäuser gegenüber 2014 relativ konstant. Dagegen erhöhte sich der Geldumsatz zwischen 2014 und 2016 von 3,4 auf rund 4,1 Mrd. Euro, ebenso wie die Preise. Sie legten im bundesweiten Durchschnitt von 104 Euro je m² auf 155 Euro je m² im Jahr 2016 zu.

Die agrar- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen spielen, bezogen auf den Geldumsatz, eine untergeordnete Rolle. Die Zahl der Transaktionen stagnierte, während die Ausgaben für den Kauf der Flächen neue Höchststände erreichten: 4,36 Mrd. Euro im Jahr 2015 und 4,30 Mrd. Euro in 2016. Der Preisanstieg setzte sich auch bei land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen fort. Regionen mit ohnehin hohen Preisen verzeichneten in den vergangenen zwei Jahren das stärkste Plus.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.immobilienmarktbericht-deutschland.info verfügbar.

Az.: 22.4-003/003

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