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StGB NRW-Mitteilung 321/2008 vom 21.05.2008
Initiative gegen Sitzenbleiben
Vertreter der nordrhein-westfälischen Lehrerorganisationen und das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW sind Ende April 2008 übereingekommen, eine gemeinsame Initiative zur Reduzierung der Sitzenbleiberquoten auf den Weg zu bringen. Hierauf hat das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen hingewiesen.
Rund 60.000 Schülerinnen und Schüler hätten im vergangenen Schuljahr an allgemeinbildenden Schulen die Klasse wiederholt. Das entspreche einem Anteil von ca. 2,8 %. 60.000 Sitzenbleiber im Jahr seien zu viel, so Schulministerin Sommer. In der gemeinsamen Erklärung heißt es, nicht selten erweise sich das Sitzenbleiben als eine pädagogisch kaum weiterführende und dafür zu aufwändige Maßnahme. Die Ministerin und die Verbände hätten allerdings betont, dass die Verminderung der Klassenwiederholungen nicht mit einer Minderung der Leistungsanforderungen/Standards erkauft werden dürfe. Sie hätten allerdings darauf hingewiesen, dass es unabdingbar sei, Schulleitung und Kollegien, Lehrerinnen und Lehrer für diese pädagogische Maßnahme zu gewinnen und sie dazu zu bewegen, ihre schulische Arbeit daran auszurichten.
Ab dem 1. August 2008 könnten bis zu 300 weiterführende, allgemeinbildende Schulen an dieser Initiative teilnehmen. Diese Schulen hätten im Rahmen der einschlägigen Vorschriften konzeptionelle Freiheiten zur Senkung der Quote an Nichtversetzungen. Das Land stelle hierfür 100 Stellen zur Verfügung. Sie kämen aus den zum 01.08.2008 zusätzlich zur Verfügung stehenden Stellen gegen Unterrichtsausfall/individuelle Förderung. Die Initiative sei auf drei Jahre angelegt. Sie werde wissenschaftlich begleitet und systematisch evaluiert.
Den teilnehmenden Schulen würden „best practice“ Hinweise aus denjenigen Schulen zur Verfügung gestellt, die bereits in der Vergangenheit ihre Sitzenbleiberquoten deutlich hätten senken können.
Nach Projektbeginn würden fünf Auftaktveranstaltungen (je Bezirksregierung eine) organisiert, um die Fortbildungsbedarfe der beteiligten Schulen zu erheben und diese zu sichern. Individuelle Förderung und Reduzierung der Sitzenbleiberquote würden einen besonderen Schwerpunkt der Lehrerfortbildung bilden.
Az.: IV/2 200-3/2