Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

Zum 1.12.1997 setzt UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen, ein Zeichen gegen Gewöhnung und Verdrängung der Probleme. Der Welt-Aids-Tag will aufmerksam machen und Initiativen wecken, die in verstärkte Aktivitäten münden sollen.

Das diesjährige Motto des Welt-Aids-Tages lautet "Children living in a world of Aids". Hinter diesem Motto steht die erschreckende Erkenntnis, daß weltweit bisher fast 3 Mio. Kinder mit HIV infiziert wurden und davon 1,7 Mio. an Aids erkrankt sind. In extremem Ausmaß sind hiervon die Entwicklungsländer betroffen und hier in erster Linie Afrika.

In Deutschland wurde mit Auftreten der Immunschwächekrankheit Aids der Problematik HIV-betroffener Kinder ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In speziell vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Modellprogrammen wurden die medizinischen und psychosozialen Aspekte der Krankheit mit Auswirkung auf betroffene Mütter und Kinder untersucht und Angebote etabliert, um den spezifischen Problemen Rechnung zu tragen. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse haben auch dazu beigetragen, daß in Deutschland das Risiko der Infektionsübertragung von der Mutter auf das Kind von ca. 30 % auf unter 5 % gesenkt werden konnte: durch Aufklärung von Frauen, Schwangerschafts-Screenings, AZT-Behandlung sowie durch Kaiserschnitt vor Weheneintritt.

Damit sieht die Bilanz für Deutschland nach Aussage des Bundesgesundheitsministeriums vergleichsweise günstig aus. Das RKI verweist auf etwa 500 HIV-infizierte Kinder; von ihnen sind etwa 110 von Aids betroffen; 64 Kinder sind bisher an den Folgen von Aids gestorben.

Die "Rote Schleife", das weltweite Symbol für Solidarität mit HIV/Aids-betroffenen Menschen, soll auch in diesem Jahr viele Aktionen zum Welt-Aids-Tag begleiten. Die Deutsche AIDS-Stifung und UNICEF werden zum Welt-Aids-Tag gemeinsam an die Öffentlichkeit treten und um Spenden bitten, insbesondere für Aids-Projekte in der Dritten Welt. Vielleicht sehen Sie eine entsprechende Unterstützungsmöglichkeit.

Az.: III 500