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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 366/1999 vom 05.06.1999
Kampagne Umdenken, Umsteigen - Neue Mobilität in NRW
Das Wuppertal-Institut hat jetzt die Ergebnisse eines Versuchs vorgelegt, den das MWMTV im vergangenen Jahr als Kampagne "Umdenken, Umsteigen - Neue Mobilität in NRW" in Auftrag gegeben hatte. Ansatzpunkt der Kampagne war, daß für viele Menschen häufig der Antrieb fehlt, es selbst einmal mit Bus und Bahn zu versuchen, während im Land eine Infrastruktur mit hoher Qualität zur Verfügung steht.
Mit der Kampagne waren Autofahrer aufgerufen worden, ihr Auto für 100 Tage, 10 Tage oder 10 Wochenenden stehen zu lassen und andere Mobilitätsmöglichkeiten auszuprobieren. Die 100-Tage-Teilnehmer konnten als Anreiz ein NRW-weit gültiges Nahverkehrsticket zu einem Sonderpreis erwerben, das die Verkehrsverbünde, Zweckverbände und die Deutsche Bahn zur Verfügung gestellt hatten. Rd. 1.300 Teilnehmer erlebten sodann rd. 110.000 Tage ohne Autonutzung. Die Mehrzahl der Teilnehmer waren Berufspendler, die das Auto auch für den täglichen Weg zur Arbeit einsetzen. Ein Teilnahme-Schwerpunkt gab es in den mittleren Altersgruppen. Männer waren etwas stärker beteiligt als Frauen.
Die wissenschaftliche Auswertung macht ein großes Umsteigepotential in der Bevölkerung sichtbar. Bei den Teilnehmern zeigt sich der Wunsch, autounabhängige Mobilität stärker zu entwickeln. Für viele war die Kampagne ein Anstoß, Alternativen zum Auto einmal zu testen. Insgesamt 88 % haben 5 - 7 Tage in der Woche autofrei organisiert. Der Umstieg auf Busse und Bahnen hat für die meisten Teilnehmer keine Enttäuschungen bewirkt. Schlechte Bewertungen gab es lediglich für die Fahrtakte des Öffentlichen Verkehrs abends und an Wochenenden sowie bezogen auf den Radverkehr für die Radabstellmöglichkeiten.
Es zeigte sich ein großes Potential an neuen Dauerkunden für die Verkehrsverbünde; fast zwei Drittel der Befragten äußerten die Absicht, demnächst eine Zeitkarte des Verkehrsverbundes anzuschaffen.
Weitere Einzelheiten sind beim Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr, Pressestelle, Tel.: 0211-837-2473 oder 2503, zu erfahren.
Az.: III/1 441-50