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Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 56/2004 vom 17.12.2003
Kapazität und Verkehrssicherheit bei Kreuzungen
Es gibt bei Kreuzungen mit der Vorfahrtsregelung "rechts vor links" keine statistisch gesicherten Zusammenhänge zwischen Verkehrsbelastung und Unfallhäufigkeit. Es lässt sich aber sagen, dass Einmündungen verkehrssicherer sind als Kreuzungen und dass Lkw stärker am Unfallgeschehen beteiligt sind, als es ihr Aufkommen im Verkehr erwarten ließe.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gibt in der Reihe "Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik" Forschungsberichte heraus. Das Heft 872/2003 enthält die Ergebnisse des Forschungsvorhabens "Kapazität und Verkehrssicherheit von Knotenpunkten mit der Regelungsart "rechts vor links". Ziel war es herzufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Unfallhäufigkeit und Kfz-Verkehrsaufkommen sowie zwischen der Kapazität der Anlage und der Qualität des Verkehrsablaufes von Knotenpunkten gibt.
Die Untersuchung wurde durchgeführt vom Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrstechnik des Zentrums für integrierte Verkehrssysteme der Technischen Universität Darmstadt. Es konnte festgestellt werden, dass es keinen statistisch gesicherten Zusammenhang zwischen der Verkehrsbelastung und der Unfallhäufigkeit gibt. Allerdings kann bei steigendem Verkehrsaufkommen und unterschiedlich gestalteten Zufahrten einer "rechts vor links"-Kreuzung auch ein Anstieg des Unfallaufkommens beobachtet werden. Die Unfallrate bleibt allerdings konstant. Es stellte sich weiter heraus, dass Einmündungen verkehrssicherer sind als Kreuzungen. Dies gilt sowohl für die Unfallhäufigkeit als auch für Unfallschwere.
Die Erhebungen förderten auch neue Erkenntnisse hinsichtlich der Leistungsfähigkeit von Kreuzungen mit "rechts vor links"-Regelungen zutage. Nahm man bisher noch an, dass der Einsatzbereich entsprechender Kreuzungen bei 600 bis 800 Kraftfahrzeugen pro Stunde begrenzt sei, so stellt sich nun heraus, dass die planerischen Ansatzgrenzen bei 800 bis 900 Kfz pro Stunde liegen. Die Kapazitätsgrenzen liegen bei 900 bis 1.000 Kfz pro Stunde.
Die detaillierten Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind veröffentlicht im Heft 872/2003 der Reihe "Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik", herausgegeben vom BMVBW, Abteilung Straßenbau, Straßenverkehr, Bonn. Der Forschungsbericht ist zum Preis von 15,- Euro erhältlich bei der DMB Bundesdruckerei GmbH & Co. KG, Südstraße 19, 53175 Bonn, Tel: 0228/38202-0, Fax: 0228/38202-22.
Az.: III 640 - 21