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Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 269/2013 vom 15.04.2013
KfW-Studie zur energetischen Gebäudesanierung
Ziel der aktuellen vom Institut Prognos im Auftrag der KfW durchgeführten Studie war die Berechnung der volkswirtschaftlichen Wirkungen der KfW-Programme zum Energieeffizienten Bauen und Sanieren. Die Studie zeigt: Die Energiekostenersparnis finanziert die energieeffizienzbedingten Mehrausgaben für eine Sanierung. Für die Wirtschaftlichkeitsanalyse energetischer Sanierungen sind die energieeffizienzbedingten Mehrausgaben im Verhältnis zur Energiekostenersparnis zu betrachten. Um die Energiewende umzusetzen, unterstützt die KfW in der Studie bis zum Jahr 2050 Gebäudesanierungen in Höhe von 507 Mrd. Euro (Gesamtinvestition). Die Energiekostenersparnis dieser Sanierungen (361 Mrd. Euro) finanziert die geschätzten, energieeffizienzbedingten Mehrausgaben (237 Mrd. Euro).
Sie deckt darüber hinaus zu einem wesentlichen Teil die allgemeinen Renovierungskosten (Ohnehin-Kosten), die unabhängig von der Energieeffizienz einer Sanierung anfallen.
Mit Fördermitteln der KfW amortisiert sich eine Sanierung somit in der Regel deutlich früher als ohne, meist in weniger als 20 Jahren. Steigende Energiepreise werden die Attraktivität in Zukunft noch erhöhen.
Kurz gefasst werden nach der Studie bei der energetischen Gebäudesanierung folgende Wirkungen erzielt:
- Klimaneutraler Gebäudebestand in 2050 mit 20 % des heutigen Energieverbrauchs
- 200.000 - 300.000 Beschäftigte pro Jahr, vor allem im regionalen Handwerk
- Kumulierte CO2-Reduktion in Höhe von 67 Mio. t pro Jahr
- Höhere Steuereinnahmen aus Wachstum und Beschäftigung (95 Mrd. Euro) als Fördermitteleinsatz (66 Mrd. Euro)
- 0,4 % Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt pro Jahr
Diese Effekte sind aus Sicht der KfW folglich als positiv zu bewerten.
Anmerkung:
Die aktuelle KfW-/Prognos-Studie fand in der Vorwoche ein kritisches Medienecho. Hervorzuheben ist jedoch, dass bei der Analyse der Mehraufwand für eine energieeffiziente Sanierung in Relation zu der dadurch erreichten Energiekostenersparnis gesetzt werden muss.
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und Einsparung bedürfen auch aus Sicht des DStGB einer langfristigen Betrachtung. So können deren umwelt- und klimaschutzpolitische sowie monetäre Auswirkungen auf solider Basis beurteilt werden. Aus kommunaler Sicht ist die Energieeffizienz zur Erreichung der Klimaschutzziele und einer erfolgreichen Energiewende weiterhin zu verbessern. Insbesondere im Bereich des Städtebaus müssen die ökonomischen Anreize zur Gebäudesanierung weiter verbessert werden. Bei den rund 176 000 kommunalen Gebäuden gibt es noch ein Steigerungspotenzial bei der Energieeffizienz von 60 Prozent. Die Energiekosten sind für die Städte und Gemeinden mit 2,5 Mrd. Euro pro Jahr ein wichtiger Faktor.
Die Kommunen unternehmen fortlaufend immense Anstrengungen für die energetische Gebäudesanierung des Bestandes und streben so eine Einschränkung des Energieverbrauchs an. Langfristig werden so finanzielle Mittel frei und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Daher fordert der DStGB insbesondere eine direkte finanzielle Unterstützung energetischer Gebäudesanierungen in Höhe von jährlich mindestens 5 Mrd. Euro, so dass die gegenwärtig vom Bund bzw. der KfW gewährten Mittel (Förderprogramme von 1,8 Mrd. Euro) bei Weitem nicht ausreichen. Weiterhin könnte ein eigenes Kommunalprogramm zur Gebäudesanierung in Erwägung gezogen werden.
Weitere ausführliche Hintergrundinformationen sowie die Studie sind online abrufbar unter www.kfw.de .
Az.: II/3 811-00/8