Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 158/2018 vom 14.02.2018

Konjunkturbericht Nordrhein-Westfalen

Die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen hat deutlich Fahrt aufgenommen. Im Jahr 2016 und im ersten Halbjahr 2017 nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit der annähernd gleichen Rate zu wie in Deutschland insgesamt. Die Beschleunigung steht auf breiter Basis, nahezu alle In­dikatoren zeigen sich verbessert. Die Industrieproduktion nimmt, auch stimuliert vom günstigen weltwirtschaftlichen Umfeld, inzwischen wieder deutlich zu, wenngleich das Plus etwas geringer ausfällt als in Deutschland insgesamt. Überdurchschnittlich expandieren dagegen die Umsätze bei den unternehmensnahen Dienstleistungen.  

Insge­samt spricht vieles dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt Nordrhein-Westfalens im Jahr 2017 um 2,4 % steigen wird und damit etwas stärker als in Deutschland insgesamt. Für 2018 ist eine Zunahme um 2,2 % zu erwarten, womit sich Nordrhein-Westfalen im Gleichschritt mit dem Bundesge­biet bewegen würde. Die Wertschöpfung in der Industrie dürfte dabei noch etwas an Fahrt gewinnen, während die Expansion im Dienstleistungssektor sich nach dem aus­gesprochen kräftigen Zuwachs im Jahr 2017 wohl etwas verlangsamt. Angesichts der kräftigen Produktionsaus­weitung wird sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verbes­sern. Die Arbeitslosenquote dürfte von 7,4 % im Jahr 2017 auf 7,1 % im Jahr 2018 zurückgehen. 

Die Zahl der registrierten Arbeitslosen ist 2017 im nunmehr bereits dritten Jahr in Folge gesun­ken, und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter gestiegen. Das hohe Niveau und die anhaltende Zunahme der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten offe­nen Stellen deutet auch auf eine hierzulande zunehmende Knappheit von Arbeitskräften zumindest auf regionaler Ebene hin — trotz der über dem Bundesdurchschnitt lie­genden Arbeitslosenquoten. 

Ungeachtet der auch in Nordrhein-Westfalen günstigen Beschäftigungsentwicklung blieb jedoch der Abbau der Arbeitslosigkeit erneut deutlich hinter dem in Deutschland insgesamt zurück. Letzterer ging allerdings maßgeblich auf die ostdeutschen Bundesländer zurück, in denen die Arbeitslosigkeit inzwischen auch demografisch bedingt sinkt. Im Vergleich mit den westdeutschen Bundeslän­dern fiel die Abnahme zwar ebenfalls unterdurchschnitt­lich aus, jedoch schnitt Nordrhein-Westfalen im Vergleich mit diesen beispielsweise besser ab als die norddeutschen Länder. Alles in allem erreichte die Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen im Dezember 2017 mit (saisonberei­nigt) 7,2 % den niedrigsten Stand seit Beginn der neunzi­ger Jahre. 

Dass sich die sozialversicherungspflichtige Beschäfti­gung und die Zahl der offenen Stellen ähnlich entwickeln wie in Deutschland insgesamt, zugleich aber der Abbau der Arbeitslosigkeit langsamer vorankommt, weist dar­auf hin, dass die Arbeitslosigkeit hierzulande im Wesent­lichen strukturelle Ursachen hat. Dies lässt sich auch an den markanten regionalen Unterschieden festmachen. So finden sich die höchsten Arbeitslosenquoten in Städ­ten des Ruhrgebiets. Hierunter verzeichnet Gelsenkirchen mit 13,7 % im Dezember 2017 weiterhin den mit Abstand höchsten Wert. Andererseits herrscht in einzelnen Kreisen des Münsterlandes, des Sauerlandes und in Westfalen na­hezu Vollbeschäftigung mit Arbeitslosenquoten von 2,7 % in Coesfeld, 3,4 % in Borken, 3,6 % in Olpe und 4,0 % in Steinfurt. 

Der vollständige Konjunkturbericht ist unter dem folgenden Link abrufbar: 

https://www.wirtschaft.nrw/sites/default/files/asset/document/jwb_nrw_konjunkturbericht2018.pdf

 

 

Az.: 30.0.4-001/001

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