Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 820/2005 vom 24.11.2005

Krankenhaus-Barometer 2005

Das Deutsche Krankenhausinstitut e.V. (DKI) hat die Ergebnisse der Jahresumfrage 2005
des Krankenhaus-Barometers vorgelegt. Die Ergebnisse beruhen auf der Befragung einer
repräsentativen Stichprobe von allgemeinen Krankenhäusern, die in der Zeit von April bis
Juli 2005 durchgeführt wurde. Daran teilgenommen haben insgesamt 319 Krankenhäuser.

Wirtschaftliche Lage

Bei der Gesamtschau zur wirtschaftlichen Lage zeigt sich im Krankenhaus-Barometer 2005 weiterhin ein eher düsteres Bild. So schätzen bundesweit über 40 Prozent der teilnehmenden Häuser ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als eher unbefriedigend ein. Nur 17,8 Prozent bewerten die Lage als gut und 38,6 Prozent sind unentschieden.

Hierbei besteht allerdings ein deutlicher Unterschied in der Beurteilung zwischen Ost und
West. Während sich in den neuen Bundesländern nur ein Viertel der Häuser negativ zur Lage äußerte, taten dies in den alten Bundesländern nahezu 45 Prozent. Dieser Unterschied zeigt sich auch bei den Angaben zu den Ergebnissen der Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2004. Während aus den neuen Bundesländer in 65 Prozent der Rückmeldungen ein Jahresüberschuss und nur bei knapp 18 Prozent ein Verlust gemeldet wurde, waren in den alten Bundesländern nur bei 48,7 Prozent der teilnehmenden Häuser Überschüsse zu verzeichnen. Dagegen meldeten 37,5 Prozent der westdeutschen Häuser für das Jahr 2004 einen Verlust.

Investitionen

Ziel der diesjährigen Umfrage war es unter anderem, nähere Informationen über die allgemein als unzureichend bekannte Situation der Investitionen im Krankenhaus zu erlangen. Im Ergebnis ging die Quote (Investitionen zu Anlagevermögen) im Lauf der Jahre deutlich zurück. Betrug sie in 2002 noch 15,3 Prozent, so sank die Quote in 2003 auf 13,6 Prozent und betrug in 2004 nur noch 11,3 Prozent.

Dieser deutliche Rückgang der Quote um 4 Prozentpunkte muss als Alarmzeichen gewertet
werden. Daran wird deutlich, dass es den Häusern offensichtlich nicht gelingt, die sinkenden Fördermittel der Bundesländer durch Finanzierungen aus anderen Quellen auszugleichen. Die Frage nach der Herkunft der investierten Mittel ergibt folgendes Bild: Rund 67 Prozent der Mittel stammen aus den jeweiligen Landeshaushalten (Pauschalfördermittel: 47 Prozent; Einzelfördermittel: 20,1 Prozent). Neben den staatlichen Mitteln sind Eigenmittel der Häuser mit 20,4 Prozent die umfangreichste Quelle für Investitionen. Das System der dualen Finanzierung, nach dem die Bundesländer für die Investitionskosten der Krankenhäuser aufzukommen haben, erscheint hier schon deutlich ausgehöhlt.

Arbeitszeit

Aus aktuellem Anlass wurden die Krankenhäuser erneut nach ihren Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Arbeitszeitrechts gefragt. Bis zur Jahresmitte 2005 haben 37,2 Prozent der Krankenhäuser (teilweise) neue Arbeitszeitmodelle eingeführt; bei weiteren 19,7 Prozent war dies bereits konkret geplant. Mit 29,5 Prozent der Betriebe hatte etwa ein Drittel der teilnehmenden Häuser zu diesem Zeitpunkt noch keine Planung für eine Umstellung der Arbeitszeitorganisation. 13,6 Prozent machten hierzu keine Angaben. Der Stand der Umsetzung nimmt mit der Bettenzahl zu. So hatten von den Häusern mit weniger als 300 Betten rund 30 Prozent neue Arbeitszeitmodelle (teilweise) eingeführt, wogegen dies bei über 66 Prozent der großen Häuser mit mehr als 600 Betten der Fall war.

Krankenhäuser, die bereits eine neue Arbeitszeitorganisation eingeführt hatten, wurden nach den personalwirtschaftlichen Maßnahmen gefragt. Die im ärztlichen Dienst am häufigsten angewandten Maßnahmen waren verlängerte Betriebs- und Servicezeiten (48,1 Prozent), die Verkürzung der Bereitschaftsdienste an Werktagen (47,3 Prozent) sowie die Einführung von zwei zeitversetzten Tagdiensten (46,6 Prozent). Üblich sind weiterhin Arbeitszeitkonten (32,8 Prozent), die Einführung von Vollarbeit am Wochenende (26,7 Prozent), flexible Arbeitszeiten (24,4 Prozent), Drei-Schicht-Modelle (22,9 Prozent) sowie Dienste mit unterschiedlich langen Schichten (22,1 Prozent).

Das Krankenhaus-Barometer ist auf der KGNW-Homepage unter der Rubrik „Download/Verschiedenes“ eingestellt.

Az.: III/2 551

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