Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Recht, Personal, Organisation
StGB NRW-Mitteilung 186/2000 vom 05.04.2000
Kriminalstatistik 1999
Das Innenministerium hat am 10.03.2000 die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 1999 vorgestellt.
Die Gewaltkriminalität in Nordrhein-Westfalen ist danach erstmals seit fünf Jahren um 1,4 Prozent auf 42 454 Straftaten gesunken. Mit 1 333 679 Straftaten ist die Gesamtkriminalität um 0,01 Prozent leicht rückläufig. Die Aufklärungsquote von 50,1 Prozent ist die höchste seit über 25 Jahren.
Kriminalitätsentwicklung
Im Jahr 1999 wurden in NRW 98 Straftaten weniger erfasst als im Jahr zuvor. Die Zahl der begangenen Straftaten pro 100.000 Einwohner lag bei 7.408 Delikten. Das ist die seit acht Jahren geringste Kriminalitätsbelastung. Erstmals seit der bundeseinheitlichen Erfassung vor über 25 Jahren konnte mit 667 150 Fällen mehr als jede zweite Straftat aufgeklärt werden. Bei 75 Prozent aller Gewalttaten konnte ein Täter ermittelt werden. Mord wurde sogar zu 96 Prozent und Gewalttaten wie Körperverletzungen zu 74 Prozent aufgeklärt.
Gewaltkriminalität
Der Anteil der Gewaltkriminalität beträgt wie im Vorjahr 3,2 Prozent. Auf Straßen, Wegen und Plätzen gab es 700 Raubüberfälle weniger. Die Zahl der Morde einschließlich Mordversuche sank um vier (-2,7%) auf 147. Dagegen sind schwere und gefährliche Körperverletzungen um 4,1 Prozent auf 26.803 Straftaten angestiegen.
Diebstahlskriminalität
Mehr als die Hälfte aller Straftaten (53,6 %) sind Diebstähle. In NRW sind 1999 ca. 30.000 Diebstähle (- 4%) weniger erfasst worden. Die Zahlen gingen auf 714.136 Fälle zurück. Es gab mit 44.800 Taten 6,4 Prozent weniger Einbrüche in Wohnungen. Diebstähle von Kraftwagen haben um 13,3 Prozent auf 15.285 Fälle abgenommen. Auch wurden mit 129.485 Fällen um 7,8 Prozent weniger Diebstähle aus Autos registriert. In Läden und Supermärkten wurden mit 132.938 Fällen 9 Prozent weniger Diebstähle gemeldet.
Kinder- und Jugendkriminalität
1999 stieg in NRW die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren um 1.419 (1,0%) an. Der Anteil an den Tatverdächtigen betrug 31,9 Prozent. Insgesamt wurden 139.184 Personen unter 21 Jahren ermittelt. Es wurden 33.219 Kinder unter 14 Jahren und 58.763 Jugendliche sowie 47.202 Heranwachsende bis 21 Jahren erfasst.
Pro 100.000 Einwohner ging die Zahl der tatverdächtigen Kinder über acht Jahre auf 2.624 ( - 2,1 %) und bei den Jugendlichen auf 7.784 (- 0,3 %) zurück. Bei den Heranwachsenden (18-21jährigen) erhöhte sie sich um 1,6 Prozent auf 8.401. Im statistischen Durchschnitt handelt es sich bei drei von vier Tatverdächtigen um Jungen. In den letzten fünf Jahren weisen Kinder mit + 23,8 Prozent und Jugendliche mit + 11,6 Prozent die höchsten Zuwachsraten bei den Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner auf.
Straftaten im Amt
Die Straftaten im Amt sind um 117 Fälle oder 12,5 Prozent angestiegen. So wurden insgesamt 1.055 Korruptions- und Amtsdelikte bekannt (1998: 938). Hier zeigt sich neben der vermehrten Aufklärung durch Korruptionsbeauftragte in den Kommunen und Landesbehörden die konsequente Strafverfolgung durch die Polizei.
Sexualdelikte
Bei Vergewaltigung und besonders schweren Fällen von sexueller Nötigung wurden 1.743 Fälle (-11%) erfasst. Auch ging der sexuelle Missbrauch von Kindern um 0,3 Prozent auf 3.854 Taten zurück. Die NRW-Polizei registrierte einen Anstieg von Fällen "sonstige sexuelle Nötigungen" um 19 Prozent auf 1.278 Fälle. Dazu zählen meist verbale Äußerungen und Beleidigungen.
Az.: I/2 101-01