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StGB NRW-Mitteilung 606/2002 vom 05.10.2002
Lehrermangel zu befürchten
Nach Mitteilung der "Süddeutschen Zeitung" droht trotz eines stark gestiegenen Interesses am Lehrberuf in Nordrhein-Westfalen in den nächsten Jahren ein erheblicher Pädagogen-Mangel. Für Hauptschulen und Berufskollegs sei es schon jetzt zunehmend schwierig, Lehrkräfte zu finden. Zudem werde die Liste der "Mängelfächer" wie Mathematik, Physik oder Englisch immer länger, in denen an allen Schulformen Unterricht ausfalle oder nur von fachfremd ausgebildeten Lehrern erteilt werden könne. Die Bildungsministerin habe daher alle Abiturienten dazu aufgefordert, ein Lehramtsstudium zu beginnen.
Im letzten Jahr hätten in Nordrhein-Westfalen rund 10.800 Erstsemester ein Lehramtsstudium begonnen, das seien ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Dies löse jedoch die schon existierenden Versorgungsprobleme nicht. Um möglichst alle Stellen zu besetzen, habe das Land bereits in diesem Jahr mehr als 500 "Seiteneinsteiger", also Hochschulabsolventen ohne Lehramt, eingestellt. Landesweit seien derzeit noch 422 Lehrer-Stellen unbesetzt, nachdem in den letzten Monaten 5600 neue Pädagogen eingestellt worden seien. Insgesamt seien damit 142.600 Lehrerinnen und Lehrer im Landesdienst tätig, gut 600 mehr als im Vorjahr. Bis 2008 könnten allein in der Sekundarstufe I mehr als 9.000 Pädagogen fehlen. Selbst wenn alle offenen Stellen mit höher qualifizierten Absolventen der Sekundarstufe II besetzt würden, fehlten immer noch 2.000 Lehrer.
Az.: IV/2-220-7