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StGB NRW-Mitteilung 692/2005 vom 22.09.2005
Lehrerversorgung
Der Landtag NRW hat sich am 15.09.2005 mit einer drohenden Lehrerlücke beschäftigt. Das Schulministerium teilte mit, daß nach derzeitgen Prognosen bis zum Jahr 2010 rd. 4.500 Lehrerinnen und Lehrer fehlen könnten. Das Schulministerium hat zur Verhinderung der Lehrerlücke ein 6-Punkte-Programm vorgelegt. Gegenstand dieses Programms ist u.a. die zielgenaue Werbung um Lehrernachwuchs, die Attraktivitätssteigerung des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereichs, die Einrichtung eines Weiterbildungsprogramms zum Erwerb eines dritten Unterrichtsfaches und die Erweiterung des Seiteneinsteigerpotentials. Darüber hinaus beabsichtigt das Land Grundschullehrkräfte für den Einsatz in Hauptschulen zu gewinnen. Die Landesregierung beabsichtigt, die Hauptschule zu einem attraktiven Ort des Lernens für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte zu machen. Hierbei spielt offenbar die Schaffung von 50.000 Ganztagsplätzen bis 2012 eine zentrale Rolle. Durch die Erweiterung der Ganztagsangebote und die Stärkung der Hauptschule wird angestrebt, daß zahlreiche Lehrkräfte in dieser Schulform eine neue pädagogische und fachliche Herausforderung sehen. Darauf aufbauend sollen im Laufe der Legislaturperiode ausgebildete Grundschullehrkräfte für eine Tätigkeit in der Hauptschule interessiert und weiter qualifiziert werden.
Das Schulministerium rechnet bis zum Jahr 2010 mit einem Lehrbedarf von etwa 41.000 Lehrkräften. Diese Zahl ergebe sich dadurch, daß alle 38.000 frei werdenden Lehrerstellen wieder besetzt und im Laufe der Legislaturperiode noch weitere 3.000 Stellen zusätzlich geschafft werden. Bei diesem Einstellungsbedarf sei nicht berücksichtigt, daß 2.400 Stellenäquivalente für Ganztagsangebote in Grund- und Hauptschulen ausgewiesen werden sollen. Diesem Bedarf von rund 41.000 Lehrerinnen und Lehrern stehe derzeit ein Potential von 36.500 Bewerberinnen und Bewerbern aus Nordrhein-Westfalen gegenüber. Die Altbewerber seien mit eingerechnet. Nicht berücksichtigt sei das Potential von Seiteneinsteigern und Bewerbern aus anderen Bundesländern. Ein hoher Bedarf bestehe langfristig insbesondere an ausgebildeten Hauptschullehrern und an Lehrern für Berufskollegs und in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern an Gymnasien.
Az.: IV/2 200-3/2