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StGB NRW-Mitteilung 250/2019 vom 20.05.2019
Weniger Menschen bundesweit mit Lese- und Schreibschwäche
Der Anteil Erwachsener in Deutschland, die nicht richtig lesen und schreiben können, hat sich in den vergangenen acht Jahren um fast ein Fünftel verringert. Das zeigt die neue Grundbildungsstudie „LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität“, die die Universität Hamburg am 7. Mai 2019 auf der Jahreskonferenz der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016–2026 (AlphaDekade) in Berlin veröffentlichte. Danach gibt es in Deutschland noch rund 6,2 Millionen Erwachsene, deren Lese- und Schreibkompetenzen für eine volle berufliche, gesellschaftliche und politische Teilhabe nicht ausreichen. 2011 waren es noch 7,5 Millionen, also etwa 1,3 Millionen mehr.
Angesichts der nach wie vor hohen Anzahl an Analphabeten fordert der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, Dr. Jörg F. Maas, einen Lesepakt für Familien, Kitas und Schulen in Deutschland, damit alle die gleichen Chancen auf Bildung, Aufstieg und Gestaltung ihres Lebens haben. Dazu gehören klare und verbindliche Standards für die Sprachförderung in Kitas und den Leseunterricht in Grundschulen, aber auch Angebote, die sich an Familien richten sowie zur außerunterrichtlichen Leseförderung und Stärkung ehrenamtlichen Engagements.
Trotz der Fortschritte kann keine Entwarnung gegeben werden. Analphabetismus ist weiterhin eine schwere Hypothek für die Betroffenen und eine ernste Gefahr für den Wirtschaftsstandort. Die gemeinsamen Anstrengungen müssen weitergehen und verstärkt werden. Die LEO-Studie 2018 „Leben mit geringer Literalität“ kann im Internet unter www.bmbf.de abgerufen werden.
Az.: 37.0.2-002/004