Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Schule, Kultur, Sport
StGB NRW-Mitteilung 694/2005 vom 22.09.2005
OECD-Veröffentlichung "Bildung auf einen Blick 2005"
Die OECD hat in ihrer neusten Ausgabe Bildung auf einen Blick 2005 die Ergebnisse des Vergleichs hinsichtlich des Bildungsstandes der einzelnen Mitgliedsstaaten bekannt gegeben. Im internationalen Vergleich haben sich die Schülerleistungen in Deutschland insbesondere durch einen Kompetentzuwachs im Bereich Mathematik leicht verbessert. Das Durchschnittsergebnis der Schüler in Deutschland liegt mit 503 Punkten knapp über den OECD-Durchschnitt von 500 Punkten. Gute Leistungen wurden im Bereich der Problemlösung erbracht. Bei einer Unterteilung nach drei Kompetenzstufen zeigten 58 % deutschen Schüler Leistungen auf den beiden oberen Kompetenzstufen. Im Bereich der Mathematik schneidet Deutschland im internationalen Vergleich etwas schwächer ab und belegt einen Platz im Mittelfeld. 22 % der Schüler erreichten nur Ergebnisse der untersten Kompetenzstufe. Jedoch belegt die Erhebung in einzelnen Inhaltsbereichen, dass die Reformbemühungen im Bildungssystem wirken. So konnten in den beiden Teilskalen, die mit der schon bei der Pisa-Studie im Jahr 2000 ermittelt worden waren, wesentliche Ergebnisverbesserungen festgestellt werden.
Der Bericht der OECD kritisiert, dass in Deutschland der Erfolg beim Erwerb von mathematischer Kompetenz weit stärker als in nahezu allen andern vergleichbaren Staaten vom sozioökonomischen Hintergrund der Schüler abhängig sei. Wolle Deutschland einen Spitzenplatz beim internationalen Bildungsvergleich belegen, müsse diese Abhängigkeit zumindest verringert werden. Dazu müssten laut OECD die individuelle Förderung und Unterstützung vor allem von Schülern mit schulischen oder sozialen Problemen verbessert werden. Erreicht werden könne diese Verbesserung mit einer frühen Förderung vor und während der Schulzeit, die differenzierte Förderung im Unterricht und außerhalb der Unterrichtszeit sowie der weitere Ausbau von Ganztagsangeboten. Hierzu seien aber schon erste Reformschritte eingeleitet worden, indem die Bundesregierung und alle 16 Bundesländern ein Ganztagsschulprogramm beschlossen hätten.
Bundesbildungsministerin Buhlmann wies darauf hin, dass die Reform des Bildungssystems die Schulen mittlerweile erfasst habe. Handlungsbedarf sehe sie noch bei der individuellen Förderung. Der Abhängigkeit des schulischen Erfolges vom sozioökonomischen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler könne durch bessere und längere Betreuung und Förderung mit neuen Bildungskonzepten in Kindergärten und Ganztagsschulen abgeholfen werden. Mit Hinweis auf die Erfolge der bisherigen Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Bildungsreform mahnte sie an, dass das gute Ergebnis Ansporn sein solle, noch mehr miteinander zu unternehmen, anstatt in kleinlichen Kompetenzstreitigkeiten zu verharren. Eine bedeutende Rolle könne dabei die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung spielen.
Az.: IV/2 200-3/2