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Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser
StGB NRW-Mitteilung 393/2016 vom 17.05.2016
OVG Berlin-Brandenburg zum Rollen von Abfallgefäßen
Das OVG Berlin-Brandenburg hat mit Beschluss vom 26.02.2016 (Az. OVG 9 N 179.13) die ständige Rechtsprechung in der Verwaltungsgerichtsbarkeit fortgeführt, wonach straßenverkehrsrechtliche und arbeitsschutzrechtliche Vorschriften dazu führen können, dass ein Abfallgefäß nicht unmittelbar vor dem Grundstück durch das Abfallfahrzeug entleert werden kann (vgl. OVG NRW, Beschluss vom 06.08.2015 - Az.: 15 B 803/15 - Mitt. StGB NRW Nr. 714/2015; BayVGH, Urteil vom 11.03.2015 — Az.: 20 B 04.274; BayVGH, Urteil vom 11.10.2010 — Az.: 20 B 10.1379 - ; OVG NRW, Beschl. vom 31. 3. 2008 — Az.: 14 A 1356/07 —; OVG Saarland, Beschl. vom 24. 4. 2006 — 3 Q 55/05 —; OVG Lüneburg, Urt. vom 17. 3. 2004 — Az.: 9 ME 1/04 —, KommJur 2004 S. 353 f.; BayVGH, Urt. vom 14. 10. 2003 — Az.: 20 B 03.637 —, UPR 2004 S. 76 ff.; VGH BW, Urt. vom 18. 3. 1997 — Az.: 10 S 2333/96 —, NVwZ 1997, S. 1025).
In diesen Fällen besteht dann nach der Rechtsprechung für den abfallüberlassungspflichtigen Grundstückseigentümer eine gesteigerte Mitwirkungspflicht dahin, das Abfallgefäß an einen bestimmten Entleerungsort zu rollen, welcher vom Abfallfahrzeug angefahren werden kann. In dem konkreten Fall wurde dem Grundstückseigentümer aufgegeben, die rollbaren Abfallgefäße auf der flach verlaufenden, verkehrsarmen und durchgängig glatt asphaltierten Straße ca. 130 Meter zum Entleerungsort zu rollen. Dieses war nach dem OVG Berlin-Brandenburg in dem konkret zu entscheidenden Fall zumutbar. Das OVG Berlin-Brandenburg weist aber ebenso wie bereits das OVG NRW (Beschluss vom 06.08.2015 — Az. 15 B 803/15 — Mitt. StGB NRW Nr. 714/2015) darauf hin, dass es immer auf die Verhältnisse im konkreten Einzelfall ankommt.
Az.: 25.0.3 qu