Eindrücke vom
Hauptausschuss 2024
Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr
StGB NRW-Mitteilung 473/1999 vom 20.07.1999
Park + Ride versus flächendeckende ÖPNV-Bedienung
Knapper werdende Finanzmittel zwingen auch im ÖPNV zu einem effizienten Mitteinsatz. Dabei ist die Gefahr groß, im Interesse der Kostensenkung das Angebot der ÖPNV-Leistungen zu reduzieren. Derartige Leistungskürzungen können ineffizient werden, wenn die Nachfrage zusammenbricht. Im Rahmen eines Forschungsprojektes ist nun untersucht worden, welche Vor- und Nachteile eine flächendeckende Bedienung mit ÖPNV-Leistungen und welche Vor- und Nachteile der Einsatz von Park + Ride-Anlagen bei einer Mindest-ÖPNV-Versorgung haben. Die Untersuchung des Verkehrswissenschaftlichen Instituts an der Universität Stuttgart zusammen mit dem Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH, Aachen, bezieht sich auf den Einzugsbereich von zwei Großstädten. Untersucht wurde einerseits ein ländlich zergliederter Raum mit Ausrichtung auf das Zentrum und andererseits ein Verdichtungsraum im Einzugsbereich eines Zentrums. Ziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung detaillierter und übertragbarer Modelle zur flächendeckenden Bedienung von Regionen mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln und zur Bereitstellung von Park + Ride-Anlagen bei gleichzeitiger Mindestversorgung durch den ÖPNV. Die Untersuchung hat ergeben, dass volkswirtschaftliche Vorteile für eine flächendeckende Bedienung mit ÖPNV aus seiner Binnenerschließungswirkung entstehen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Steigerung der Nachfrage nach ÖPNV-Leistungen. Die Kombination Park + Ride mit einem Mindestangebot an ÖPNV sollte demgegenüber als dezentrales Ergänzungssystem für die Randbereiche im regionalen Straßennetz eingesetzt werden, wobei es besonders effektiv ist, wenn der ÖPNV entlang der stärksten Nachfrageachsen konzipiert wird. Neben den inhaltlichen Ergebnissen wurde mit dem ausgewählten Untersuchungsverfahren eine Möglichkeit gefunden, alternative Konzepte zur Verkehrserschließung abzuwägen. Das Verfahren ermöglicht die Abschätzung der Kosten für die individuellen Nutzer, den Betreiber des ÖPNV/P + R und für die Allgemeinheit. Das Verfahren erleichtert dementsprechend die Beurteilung alternativer Konzepte für die Erschließung des Raumes mit öffentlichen Verkehrsleistungen. Das Forschungsvorhaben ist veröffentlicht als Bericht "Park + Ride versus flächendeckende ÖPNV-Bedienung" der Bundesanstalt für Straßenwesen, Unterreihe Verkehrstechnik, Heft V58, Oktober 1998. Es ist zum Preis von 23,50 DM erhältlich beim Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Postfach 10 11 10, 27511 Bremerhaven.
Az.: III 642 - 04