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Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit
StGB NRW-Mitteilung 800/2003 vom 25.09.2003
Pilotprojekt des LVR gegen Kinderarmut
Die negativen Folgen von Armut auf die Lebenslage und die Entwicklungschancen von Kindern zu vermeiden, das ist das Ziel eines Pilotprojektes, das der Landesjugendhilfeausschuß des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für 2002 bis 2004 fördert. "Kinderarmut - Überwindung und Vermeidung von Armutsauswirkungen bei Kindern und Familien" ist der Titel des Pilotprojektes, an dem sich die Arbeiterwohlfahrt, katholische und evangelische Trägergruppen sowie das Jugendamt der Stadt Monheim beteiligen.
Defizite in der materiellen Grundversorgung, der kulturellen, sozialen und gesundheitlichen Lage von Kindern in Armut führten zu zum Teil massiven Störungen in deren Entwicklung. Knapp 7 % aller unserer Kinder, dies sind etwa 245.000 Kinder in NRW, sind davon betroffen. Benachteiligungen und schlechtere Bildungschancen der betroffenen Kinder sind die Folge.
Dagegen setzt das Landesjugendamt des LVR "präventiv ausgerichtete Konzepte für arme oder armutsgefährdete jüngere und ältere Kinder und deren Familien". Dazu gehöre z.B. die Entwicklung eines Kooperationsnetzes "Kinder" vor Ort in Zusammenarbeit mit den vorhandenen Diensten und Beratungsstellen, wenigstens aber die Vernetzung der bereits bestehenden Beratungsangebote in der Kommune. Dazu gehöre aber auch die Erweiterung der Öffnungszeiten für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, die weitere Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten sowie ein erweitertes Angebot für Kinder und Eltern in und außerhalb von Tageseinrichtungen für Kinder.
Mit dem neuen Pilotprojekt will der LVR langfristig erreichen, daß die gesellschaftlichen Ressourcen in die Förderung und Entwicklung der Kinder und nicht in die Finanzierung von reiner Armutsbewältigung bei jungen Menschen investiert werden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um langfristig die Strukturen der Jugendhilfe in Nordrhein-Wesfalen hinsichtlich der Armutsprävention nachhaltig zu verändern.
Az.: III/2 701